11. September 2025, 15:29 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
GE. Mit „Langemarck“ verbindet sich eine folgenreiche Propagandalüge aus der Zeit des Ersten Weltkriegs, die von den Nationalsozialisten zum Staatskult erhoben wurde. Heute dagegen ist „Langemarck“ Ansatzpunkt für ein Erinnerungs-und Friedensprojekt der Gemeinde Langemark-Poelkapelle, des In Flanders Fields-Museums Ypern und der University of Kent. Verschiedene deutsche Städte haben sich diesem Vorhaben mittlerweile angeschlossen, so auch Gelsenkirchen.
Die Wanderausstellung klärt über Entstehung und Auswirkungen des „Langemarck“-Mythos auf, insbesondere auch in der NS-Zeit. Sie besucht Städte, in denen es, wie in Gelsenkirchen, auch heute noch „Langemarckstraßen“ gibt. Bislang war sie u.a. in Bad Wildungen, Bremen und Eschwege zu sehen, nächste Station nach Gelsenkirchen ist Koblenz.
Die Ausstellung ist vom 12. September bis zum 5. Oktober im Wissenschaftspark zu sehen. Der Eintritt ist frei. Hier wird die Ausstellung durch Schautafeln ergänzt, die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Berger Feld erarbeitet haben. Bereits 2016 entwickelte das Friedensprojekt der Schule gemeinsam mit dem Institut für Stadtgeschichte für die Gelsenkirchener „Langemarckstraße“ eine Erinnerungsorte-Tafel, die vor Ort über die Hintergründe dieser Straßenbenennung informiert. Daher wird die Ausstellung im November auch die Gesamtschule Berger Feld besuchen.
Offiziell eröffnet wird die Ausstellung am
Dienstag, 16. September, um 18 Uhr
im Wissenschaftspark,
Munscheidstraße 14, 45886 Gelsenkirchen
mit dem Vortrag „`Langemarck´ in Gelsenkirchen und anderswo. Missbrauchte Geschichte oder Gemeinsames Gedenken?“ von Dr. Stefan Goebel. Er ist Direktor des Zentrums für Kriegs-, Medien- und Gesellschaftsgeschichte an der University of Kent und Kurator der Ausstellung. Sein Vortrag nimmt das Gelsenkirchener Beispiel zum Ausgangspunkt, um es in den größeren Zusammenhang von „Langemarck“-Mythos und Straßenbenennungen in Deutschland zu stellen. Der Eintritt ist frei.
Die Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind zur Berichterstattung herzlich eingeladen.