Wie haben die Menschen im 16. Jahrhundert gelebt und gearbeitet? Die - komplett barrierefrei zugängliche - Dauerausstellung "Leben und Arbeiten in der Renaissance" im Erlebnismuseum Schloss Horst gibt Antworten. Der Eintritt ist frei.
Die Besucherinnen und Besucher gehen auf Zeitreise zur Schlossbaustelle im Jahr 1565. Vitrinen sucht man hier vergebens. Stattdessen wird hier gehämmert und gesägt - Sehen, Hören, Erproben stehen im Vordergrund. Typische Berufe von damals werden vorgestellt: Schmied, Steinmetz, Zimmermann, Schieferdecker, Maurer und Verputzer - gezeigt werden u.a. die Ziegelherstellung, die Auszahlung des Lohns sowie Messgeräte und Rechenhilfen aus der damaligen Zeit. Ein Raum des Erlebnismuseums widmet sich dem Baumeister von Schloss Horst - Arndt Johannsen. Er leitete von etwa 1556 bis 1567 die Bauarbeiten am Schloss, das als wichtigster Renaissancebau des Ruhrgebietes und darüber hinaus als einer der ältesten und bedeutendsten Renaissancebauten Westfalens gilt.
Ein weiterer Schwerpunkt im Erlebnismuseum stellt das adlige Leben im 16. Jahrhundert in der Region vor. Rund um das Arbeitszimmer von Schlossherr Rutger von der Horst werden all die Themen aufgegriffen, für die sich ein Adliger der damaligen Zeit interessiert hat: die Entdeckung und Erweiterung der Welt, die Neuerungen in Kunst, Kultur und Wissenschaft sowie die geistigen und religiösen Strömungen des Humanismus und der Reformation. Auch Fang und Zucht der damals wild lebenden Pferde im Emscherbruch ist ein Raum gewidmet. Seit November 2022 ist außerdem der Festsaal geöffnet: mit Kaminfeuer, Rüstungen und Hofhund - und einer interaktiven Festtafel, die den Besucherinnen und Besuchern Essen, Getränke und Tänze der damaligen Festgesellschaften näherbringt.
Und Schloss Horst hat noch mehr zu bieten als die Dauerausstellung: Mit Stadtteilbibliothek, Standesamt und einem schönen Park mit einem großen benachbarten Spielplatz ist es ein lebendiges Kultur- und Bürgerzentrum. Außerdem finden in den stilvollen Räumen des Schlosses regelmäßig Konzerte und andere Veranstaltungen statt. Die historische Druckwerkstatt in der Vorburg des Schlosses lädt montags, dienstags, donnerstags und freitags von 14 bis 17 Uhr dazu ein, einmal selbst eine mächtige historische Druckerpresse zu bedienen.