Der historische Nordsternturm entstand Anfang der 1950er Jahre. Er befindet sich im Herzstück des ehemaligen Zechenensembles um die Schächte 1 und 2. Das denkmalgeschützte Gebäude beherbergt in seinen Bestandsetagen noch heute imposante Fördertechnik aus den Zeiten der Steinkohlengewinnung. Der von dem Industriearchitekten Fritz Schupp entworfene Förderturm in Stahlskelettbauweise mit Ziegel- und Glasausfachung und erhaltener Turmförderanlage ist heute ein seltener Repräsentant der Bergbauarchitektur der Nachkriegszeit. Nur drei der von Fritz Schupp in dieser Zeit realisierten Fördertürme sind erhalten, der Nordsternturm ist der einzige, der für Besucher geöffnet ist. Der Nordsternturm ist zum einen selbst Exponat der Industriekultur im Ruhrgebiet, dient heute zum anderen aber auch als kraftvolle, inspirierende Kulisse für eine Ausstellung über das Gelände und die Phasen seiner Veränderung: Die Etagen 11 bis 5 des Turms nutzt heute das Nordstern-Museum.
Nordstern steht heute sinnbildlich für den erfolgreichen Strukturwandel im Revier. Die Ausstellung führt Besucherinnen und Besuchern anschaulich die Etappen des Wandels vor Augen – von den Zeiten des Steinkohlenbergbaus über die Bundesgartenschau 1997 bis hin zu einem prosperierenden Landschafts- und Gewerbepark und attraktiven Ausflugsziel. Die spannende und wechselvolle Geschichte des Standortes fasziniert alle Nordsternbesucher. Bis heute ist Nordstern Schauplatz einer ständigen Verwandlung und Weiterentwicklung. Insbesondere im Gewerbebereich wird weiter kräftig investiert. Diese Standortentwicklung ist Thema der multimedialen Dauerausstellung „Wandel is immer“.
Auf sechs Ebenen werden Videoinstallationen, Filmwerke, Fotos, Soundinstallationen sowie weitere künstlerische Arbeiten über die Umgebung, das Gelände und die Landschaft, zu Arbeitskämpfen, Grubenunglücken, zu Zuwanderung und Integration sowie zum Strukturwandel und zu Transformationsprozessen präsentiert. Dabei werden historische Dokumente mit zeitgenössischen künstlerischen Positionen kombiniert. Die oberste Ebene des Nordsternturms gewährt dem Besucher auf einer 83 Meter hohen Aussichtsterrasse zu Füßen des Herkules von Gelsenkirchen einen spektakulären Ausblick in die Weiten des Parks, der Stadt und des Reviers.
Eintritt: 4 Euro - ermäßigt 3 Euro (jeweils inkl. Besucherterrasse)