Führung, 29. August 2021, 15:00 Uhr, Kunstmuseum Gelsenkirchen
Marc Chagall, Michal rettet David, 1960. Bildrechte: VG Bild-Kunst 2021
Anlässlich des Jubiläumsjahres 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland zeigt das Kunstmuseum Gelsenkirchen 10 Originallithographien Marc Chagalls, in denen er sich intensiv mit dem Alten Testament oder vielmehr der Hebräischen Bibel, dem Tanach auseinandersetzte.
Chagall, der der Sohn weißrussischer chassidischer Juden war, reiste 1910 erstmals nach Paris und freundete sich dort mit zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern der Avantgarde an. Während des ersten Weltkriegs lebte er wieder in Weißrussland, bevor er vor der Oktoberrevolution nach Berlin floh, wo er einige Zeit arbeitete und lebte und hier die Technik der Lithographie erlernte. Seit den 1930-er Jahren hatte Chagall sich mit Darstellungen des Tanach beschäftigt. Eine Studienreise nach Palästina und die Ermutigung seines Freundes und Verlegers Ambroise Vollard hatten ihn zu dieser Arbeit angeregt, die er dann jedoch erst 1956 vollendete. Die intensive Auseinandersetzung mit der Bibel, die nach Chagalls Angaben schon in seiner frühen Jugend begann, erkennt man in den Werken deutlich. Nicht nur die spezielle Auswahl der Themen, sondern auch die sehr detailreiche und ausdrucksstarke Darstellung zeugt davon. Seine Bildwelt ist nicht nur von den Darstellungen des Tanach geprägt, sondern auch von der jüdisch-chassidischen Erzähltradition, die er immer wieder als wichtige Quelle seiner Inspiration kundtat.
Die Teilnahme ist nur mit Anmeldung möglich aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl. Anmeldungen unter: Tel. 0209/ 169-4130 oder kunstmuseum@gelsenkirchen.de
Dieser Termin ist kostenfrei.