Konzert, 28. Juni 2021, 19:30 Uhr - 21:10 Uhr, Musiktheater im Revier (MiR) - Großes Haus
Im MiR verschmelzen Architektur und Kunst: Das Musiktheater im Revier zählt zu den bedeutendsten Theaterbauten der Nachkriegszeit. Am 15. Dezember 1959 wurde der Komplex nach den Entwürfen der Architektengruppe Werner Ruhnau, Harald Deilmann, Ortwin Rave und Max von Hausen mit zwei Spielstätten - dem Großen und dem Kleinen Haus - eröffnet. Die damals wie heute hoch gelobte Integration von Architektur und bildender Kunst gibt dem Theater seinen unverwechselbaren Charakter. (Quelle: www.gelsenkirchen.de). Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen
Aufs Pferd schwingt sich der tatendurstige Feldherr – so möchte man nach den energischen Akkordschlägen zu Beginn von Ludwig van Beethovens „Coriolan“-Ouvertüre meinen. Der Römer Gnaeus Marcius, dessen Eroberung der Stadt Corioli ihm seinen Beinamen eintrug, schaut nicht zurück. Mit titanenhafter Pranke zeichnete Beethoven 1807 den trotzigen Charakter des Helden aus dem gleichnamigen Trauerspiel von Heinrich Joseph von Collin.
Das Hornsignal war seit jeher ein Zeichen des Aufbruchs. Jeweils am Anfang und am Ende seiner langen Karriere schrieb Richard Strauss ein Hornkonzert. Die Nr. 2 entstand 1942, in einer Phase, als der einstige Bürgerschreck eine klassizistische Rückschau auf sein Leben hielt, nicht frei von Nostalgie und Weltflucht. Das 1943 uraufgeführte Werk klingt so leicht und entspannt – ist aber unter Hornisten dank seiner technischen Schwierigkeiten sehr gefürchtet.
Nach einer spannungs-, ja schmerzvollen Einleitung bricht sich in Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 4 die schiere Lebensfreude Bahn. Kein Wunder, dass die Zeitgenossen diese 1807 uraufgeführte Sinfonie besonders geliebt haben. Wie kaum ein anderes Werk Beethovens verkörpert sie Helligkeit und Optimismus – möglicherweise inspiriert durch die Liebe zur Gräfin Josephine Brunsvick. Vielleicht aber auch nur eine Explosion der Lebenslust nach schwieriger Zeit.