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Die Insassen des hiesigen Wohlstands-Archipels suhlen sich in ihrer Furcht vor der ungewissen Zukunft. Digitalisierung, Industrie 4.0., Migration und Globalisierung werden vorwiegend als Verlust wahrgenommen. Es zählen nicht die Chancen, sondern Askese und Verzicht werden zur Staatsreligion: nicht mehr rauchen, weniger saufen, kein Fleisch, kein Weizen, kein Atom, keine Kohle, keine Dieselautos, kein Garnichts mehr. Eine Gesellschaft tut Buße, um der endgültigen Bestrafung doch noch zu entgehen.
Stilvolles Verwelken vor der Zukunft ist das Credo der satten Gespenster am Ende der Gegenwart. Doch was tatsächlich geschieht, ist Selbstverwirklichung als Volkskrankheit.
Dietmar Wischmeyer lässt die Saturierten und Gestrandeten auf dem alten Seelenverkäufer „Deutschland“ noch einmal zu Wort kommen. Die Art, wie wir heute leben, war schon gestern vorbei, doch morgen werden auch wir es merken.
Was wird das für ein Gefühl sein, wenn einem der Pflegeroboter einen Blasenkatheter durch den Harnleiter schiebt? Ist in Zukunft die Erotik eine App auf dem Smartphone? Bringt uns Lieferando dann den Fertigfraß aus okkulten Schmurgelküchen und Sterberando räumt im Herbst den toten Opa ab? Sieht so unsere Zukunft aus?
Unternehmer, Turbo-Landwirte, Pastorinnen, Rentner, Praktikanten, Politiker,
Aktivistinnen ... der ganz normale Bestand an Insassen dieser Republik erzählt in Wischmeyers Worten vom Verschwinden seiner gewohnten Lebenswelt.
Dietmar Wischmeyer zeichnet in seinem neuen Programm „Vorspeise zum Jüngsten Gericht“ ein Sittenbild der Gegenwart als wohligen Grusel vor dem, was kommt.
Seit der WM 2006 haben die Deutschen angeblich angefangen, sich selbst zu mögen. Jedes einzelne verkaufte Buch von Dietmar Wischmeyer hilft, diesen verhängnisvollen Trend zu stoppen. Oliver Welke über Dietmar Wischmeyer
Wischmeyer kreidet den Menschen eigentlich bereits die nackte Existenz an. Vor seiner Sense sind alle gleich. Er ist vermutlich ein herzensguter Mensch, leistet aber Aggressionsabfuhr für sich und andere von hoher kartatischer Effizienz. Er macht alles und jeden nach allen Regeln der Wortkunst zur Sau, benutzt dabei das Florett wie einen Vorschlaghammer und umgekehrt. Ich persönlich spreche von sprachlichem Kunstkotzen. Jürgen von der Lippe über Dietmar Wischmeyer
Mit zunehmendem Wechsel der Rollen wird spürbar: Hinter den Kaskaden nonkonformistischen sprachlichen Ausdrucks steckt ein Feingeist. Dietmar Wischmeyer ist studierter Philosoph. Unvergleichlich, wie geschickt er Alltagsbegriffe zu verbalen Dampframmen umgestaltet. Also doch nicht nur flüchtige derbe Unterhaltung? Wohl kaum. Durch seine sprachliche Aggressionsabfuhr und die neuen Wortschöpfungen eröffnen sich den Zuhörern vielleicht auch andere Perspektiven auf all die Bedeutsamkeiten, Härten und Entbehrlichkeiten des Lebens. Und diesen Effekt soll ihm erst mal einer nachmachen. Hannoversche Allgemeine Zeitung
Wischmeyers Zeitbetrachtung kennt keine Denksperren. Die explosive Wortgewalt des herausfordernden Dulders trifft alle und alles. Frankfurter Neue Presse
Wischmeyer ist der Gangsta-Rapper der deutschen Comedy. Lausitzer Rundschau
...wäre Dietmar Wischmeyer eine Naturgewalt müsste die Richterskala seinetwegen wohl neu definiert werden. DeWeZet
Bei seinen Wortschöpfungen und Entdeckungen müsste er eigentlich fester Mitarbeiter des Duden Verlages werden. Jeversches Wochenblatt
Die sprachlich ausgefeilten Sätze und Wortschöpfungen hämmern wie MG-Feuer ins Gehör. Brüller im Sekundentakt, die Leute glucksen, klopfen sich auf die Schenkel und kämpfen mit Schnappatmung. Walsroder Zeitung
Wischmeyer ist kein Freund vieler Worte - die, die er benutzte, sprühten jedoch Gift und Galle. Dabei entstehen kunstvoll gedrechselte Sätze als gut dosierte Splitterbomben.
Potsdamer Neueste Nachrichten
Die Zuschauer zerreißen sich fast vor Lachen. Wischmeyer zielt generell scharfsinnig in alle Richtungen. Leipziger Volkszeitung
Es sind diese von Einfallsreichtum und Worterfindungswitz gespickten Dauerkracher, die für unablässig brüllende Lacher sorgen. Märkische Allgemeine
Die Pointendichte ist hoch, der Gastgeber ist ein glänzender Vorleser und in mehreren Dialektenm bewandert. „Ich bin für die Gleichberechtigung aller Lebensäußerungen“ lautet das Credo zum gepflegten Verbalanschiss. Dresdner Neueste Nachrichten