Infoveranstaltung, 04. Oktober 2016, 19:30 Uhr, Kulturraum „die flora“
Die Identitätsentwicklung verläuft im Spannungsprozess zwischen Selbstverwirklichung und den Anforderungen der Gesellschaft. Bildung von Identität ist das Ausbalancieren der personalen und sozialen Dimension, es erfordert vom Individuum, seine eigenen Wertmaßstäbe, Bedürfnisse und Interessen einzubringen und sich gleichzeitig auf die Anforderungen und Erwartungen der Umwelt einzulassen. Welche gesellschaftlichen Faktoren bestimmen die Persönlichkeit? Was für eine Bedeutung spielen dabei die Religion, die Kultur und die Sprache? Welchen Einfluss übt die Politik des Herkunftslandes aus? Gibt es so etwas wie eine politische Identität? Wie spiegelt sich dieser Prozess in den verschiedenen Generationen wieder?
Diese und weitere Fragen werden durch einen Kurzvortrag des Sozialwissenschaftlers Dr. Yaşar Aydın (Universität Hamburg) erläutert und anschließend in einer Podiumsdiskussion mit der türkischen Dokumentarfilmerin Semra Korver (TRT Istanbul) und einer Lehramtsstudierenden (Turkistik an der Universität Duisburg-Essen) weiter vertieft. Nach der Podiumsdiskussion öffnet sich das Gespräch auch für das Publikum.
Dr. Yaşar Aydın studierte Soziologie und Volkswirtschaftslehre an den Universitäten in Hamburg und Lancaster (Master of Arts). An der Universität Hamburg promovierte er 2009 mit einer Arbeit zum Thema soziologische Fremdheitskonstruktionen. Danach war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am HWWI, der Universität Hamburg und Lehrbeauftragter ebenda. Zurzeit führt er als Mercator-IPC-Fellow an der SWP – Stiftung Wissenschaft und Politik (Berlin) ein Forschungsprojekt zum Thema „Die neue Diasporapolitik der Türkei“ und ist Lehrbeauftragter an der Evangelischen Hochschule Rauhes Haus.
Publikationen: »Transnational« statt »nichtintegriert «: Abwanderung türkeistämmiger Hochqualifizierter aus Deutschland, Konstanz & München 2013; (Hrsg. et.al.) Pop Kultur Diskurs: Zum Verhältnis von Gesellschaft, Kulturindustrie und Wissenschaft, Mainz 2010; Topoi des Fremden: Zur Analyse und Kritik einer sozialen Konstruktion, Konstanz & München 2009.
Moderation: Melek Topaloğlu (Vorsitzende von Eltern für Eltern – Brücke e. V.)
Veranstalter: Kulturraum „die flora“ in Kooperation mit Eltern für Eltern – Brücke e. V.
Dieser Termin ist kostenfrei.