Ausstellung, 05. Juni 2016 - 07. Oktober 2016, Kunstmuseum Gelsenkirchen
Die konkrete Kunst sucht nach einem künstlerischen Ausdruck jenseits der reinen Abbildung der visuellen Wirklichkeit, in der Formen und Farben weder einen bildnerischen noch einen symbolischen Wert haben, sondern für sich stehen. In dieser radikalen Hinwendung zur Abstraktion ist das Kunstwerk nicht länger Abbild, sondern ein für sich selbst stehendes Objekt.
Linie, Fläche, Farbe und Form werden zu Eigenwerten des Kunstwerks. Bei einigen Künstlern befreit sich die Form gar aus der Rahmung und wird zum eigenständigen Bildträger oder zur Skulptur. Dreiecke, Rechtecke, Linien und weitere geometrische Formen sind nicht länger auf eine Leinwand appliziert, sondern sind eigenständige Kunstwerke.
Imre Kocsis bespielweise setzte zwei schwarze Quadrate miteinander in Korrespondenz, Ingo Glass schafft mit einem gelben Dreieck und einem roten Kreis, aus dem ein Quadrat ausgeschnitten ist, ein Gleichgewicht. Auch Anton Stankowski löst in seinen Eigenformen die Elemente scheinbar aus seinen Gemälden, ebenso wie es sein Kompagnon Karl Duschek mit den Rechtecken seiner Installation der acht subjektiven Farben tut. Dagegen scheint Rainer Tappeser eine ganz eigene Form für sein Gemälde gefunden zu haben scheint. Karl Gerstners Colour Sound ist zwar in einem Rahmen, die sich überlagernden Rechtecke erweitern das Bildformat jedoch tektonisch nach vorne. Miteinander verschweißte Eisenrohre werden in Marcel Floris' Skulptur zu im Raum schwebenden, autonomen Linien.
So entstehen eigenständige Formkonzepte, die die Möglichkeiten der konkreten Kunst befragen und erweitern.
Dienstag-Freitag, 11-18 Uhr
Dieser Termin ist kostenfrei.