Theater/Ballett, 13. November 2016, 18:00 Uhr, Musiktheater im Revier (MiR) - Kleines Haus
Ob „Verlorene Liebesmüh‘“, „Ein Sommernachtstraum“, „Ende gut, alles gut“ oder „Wie es euch gefällt“ – die fantasiesprühenden Schauspiel-bearbeitungen der bremer shakespeare company sind am MiR mittlerweile ebenso liebgewonnene Tradition wie Patrick Barlows Weihnachtskomödie „Der Messias“.
Anlässlich der Ballettproduktion „Prosperos Insel“ nach Motiven von William Shakespeares „Der Sturm“ zeigt das Ensemble nun noch einmal seine poetische Inszenierung der Schauspielvorlage, die bereits in der Spielzeit 14.15 am MiR zu erleben war.
Der Zauberer Prospero, vormals hoch angesehener Herzog von Mailand, lebt mit seiner Tochter Miranda auf einer einsamen Insel. Durch sein Interesse für magische Experimente brachte er sich einst selbst in Verruf und wurde durch die Intrige seines machthungrigen Bruders Antonio und seiner Helfer gestürzt und in einem Boot auf offener See ausgesetzt. Nach Jahren der Bitterkeit und Rachelust bekommt Prospero die Chance, sich mit magischer Hilfe an seinen alten Feinden zu rächen: Als ein Schiff mit Antonio und dessen Helfern an der Insel des Zauberers vorbei segelt, entfacht Prospero einen überirdischen Sturm, der das Schiff zum Kentern bringt und die Übeltäter an den Strand seiner Insel spült.
Mit Zauberei werden die Schiffbrüchigen auf der Insel gehalten und irren umher. Einzig der Königssohn Ferdinand, unbeteiligt am Schicksal des Zauberers, kann zu Prospero und Miranda gelangen. Sofort verlieben sich die beiden jungen Leute ineinander und heilen damit Prosperos verwundetes Herz. Er gibt der Verbindung seinen Segen. Am Ende vergibt Prospero seinem treulosen Bruder, fordert aber sein Herzogtum von ihm zurück und schwört der Magie ab: Er kann zwar die Menschen damit manipulieren, doch ihre Natur kann er nicht verändern.
„The Tempest“ gilt als Shakespeares letztes eigenhändig verfasstes Theaterstück. Die Hauptfigur Prospero wird oft als eine Inkarnation des Meisterdichters selbst angesehen, der am Ende seines Lebens seiner „Zaubermacht“ – dem Wort – entsagt.
„Die stürmische Inszenierung von ‚Der Sturm‘ beschränkt sich dabei auf Weniges, überraschte die Theateranhänger dabei aber mit modernen, frechen, immer wieder kreativ angehauchten Elementen.“ zevener zeitung