Lesung, 03. Mai 2016, 20:00 Uhr, Kulturraum „die flora“
Es ist das Jahr 1939 und Wolf, ein Junge aus Deutschland, findet sich in Istanbul wieder, in der Familie von Abdullah Bey und mitten im Siebentürmeviertel, einem der schillerndsten Stadtteile der Metropole, in der Religionen und Ethnien in einem spannungsreichen Nebeneinander leben. Was als vorübergehende Maßnahme gedacht war, wird zu einer Dauerlösung, und Wolf muss sich zurechtfinden in diesem überwältigenden Kosmos. Er wird von Abdullah Bey an Sohnes statt angenommen, doch als er langsam zu begreifen beginnt, welche Rolle Abdullah Bey wirklich spielt, gerät er in große Gefahr.
Das hat man so noch nicht gelesen: Feridun Zaimoĝlu führt seine Leser ins Istanbul der 1930er-Jahre und mitten hinein in eine fremde und faszinierende Welt, in der sich ein deutscher Junge behaupten muss. Eine Familiensaga der besonderen Art, emotionsgeladen, abgründig und spannend. Nach „Leyla“, dem Bestseller über den Weg einer jungen Türkin von Anatolien ins Deutschland der 60er-Jahre, wendet sich der Autor dem umgekehrten Weg, der deutsche Emigration in die Türkei hin. Mit großer Sprachkraft und Poesie führt er in eine Welt, in der Kulturen und Religionen, aber vor allem menschliche Leidenschaften und Sehnsüchte aufeinanderprallen.
Feridun Zaimoglu, geboren 1964 im anatolischen Bolu, lebt seit etwa 45 Jahren in Deutschland. Er studierte Kunst und Humanmedizin in Kiel, wo er seither als Schriftsteller, Drehbuchautor und Journalist arbeitet. Er war Kolumnist für das ZEITmagazin und schreibt für Die Welt, die Frankfurter Rundschau, Die Zeit und die FAZ.
2002 erhielt er den Hebbel-Preis, 2003 den Preis der Jury beim Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt und 2004 den Adelbert-von-Chamisso-Preis. Im Jahr 2005 war er Stipendiat der Villa Massimo in Rom. Im selben Jahr erhielt er den Hugo-Ball-Preis und 2007 den Grimmelshausen-Preis, 2008 den Corine-Preis für seinen Roman „Liebesbrand“, 2010 den Jakob-Wassermann-Literaturpreis und 2012 den Preis der Literaturhäuser. Im Jahr 2015 ist er Stadtschreiber von Mainz
Eine Lesung im Rahmen der Buchmesse Ruhr (29.04. – 08.05.2016, Buchmesse auf Zollverein sowie Lesungen in Essen und anderen Orten), die sich dieses Jahr dem Motto „Flucht, Zuflucht, Sehnsucht“ widmet.
Veranstalter: Buchmesse Ruhr (ibz e. v. – Interkulturelles Bildungszentrum) in Kooperation mit dem Kulturraum „die flora“
Eintritt: 7,00 Euro, ermäßigt 5,00 Euro
(Ermäßigung für Schüler/innen, Studierende, Auszubildende, GE-Passinhaber/innen, Ehrenamtskarten-Inhaber/innen. Begleitpersonen von Schwerbehinderten haben freien Eintritt)
Info und Kartenreservierung: +49 (209) 169-9105
Vorverkauf: Stadt- und Touristinfo, Hans-Sachs-Haus, Ebertstraße 11, 45875 Gelsenkirchen