Lesung, 01. März 2016, 18:00 Uhr, Kulturraum „die flora“
Waren die Deutschen mehrheitlich nur Mitläufer? Das ist eine der zentralen Fragen bei der Aufarbeitung des Nationalsozialismus. Selten ist sie so klar beantwortet worden wie von Eva Sternheim-Peters. In den Erinnerungen an ihre Jugend im Nationalsozialismus sagt die heute 90-Jährige ohne Umschweife: „Ich bin nicht mitgelaufen, ich bin begeistert mitgestürmt.“ Nach dem Krieg stellt sie mit tiefer Verwunderung fest, wie schnell sich ihre Zeitgenoss(inn)en als Opfer des Regimes stilisierten und zur Tagesordnung übergehen. Das Thema lässt sie nicht mehr los. Sie studiert Psychologie, arbeitet an der Freien Universität Berlin u. a. zum Alltagsleben im Faschismus. Es geht ihr nicht zuletzt darum, wie sie selbst so verführt werden konnte. In ihrem Buch legt sie ein einmaliges Zeitdokument vor, in dem sie nur beschreibt und nicht wertet oder gar rechtfertigt. Sie will der Tendenz etwas entgegensetzen, die Nazizeit immer vom heutigen Standpunkt aus zu erklären und will darüber berichten, wie es begonnen hat.
Die Autorin wird aus ihrem Buch lesen und mit dem Publikum diskutieren. Die Veranstaltung möchte insbesondere auch junge Menschen erreichen.
Mit der Erstausgabe war Eva Sternheim-Peters schon 1994 zu Gast in der NS-Dokumentationsstätte in Erle, die aktuelle Ausgabe wurde erweitert und neu lektoriert.
Eintritt: 5,00 €, erm. 3,00 € (für Schüler/-innen, Studierende, Auszubildende und Schwerbehinderte nach Vorlage des Ausweises)
Kartenreservierung: (0209) 169 – 9105
Veranstalter: Veranstalter: Kulturraum „die flora“ in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle der Stadt Gelsenkir-chen und dem Gender-Referat des Ev. Kirchenkreises Gelsenkirchen und Wattenscheid