Vortrag, 23. Februar 2016, 19:00 Uhr, Kulturraum „die flora“
Wohnküchenschrank im Stile des Gelsenkirchen Barock (© Stadt Gelsenkirchen).
Seit Frühjahr 2015 vertreibt die US-Amerikanische Firma Pastel Funiture in Las Vegas den „Gelsenkirchen Club Chair“, ein schwungvolles, bequemes Mittelding zwischen Stuhl und Sessel, gediegen mit schwarzbraunem Lederbezug oder auch poppig in Himmelblau. Laut Werbung bringe der Stuhl modernes Design, das Qualität, Werthaftigkeit und Stil genauso verkörpere wie Komfort, in jeden Raum. Die Firma fand den Namen „Gelsenkirchen“ schön, von der klischeebehafteten Verbindung des Städtenamens mit einem Möbelstück war ihr nichts bekannt. In Deutschland dagegen ist der Begriff „Gelsenkirchener Barock“ für die wuchtig-funktionalen Wohnküchenmöbel der 1930er bis 1950 Jahre weit verbreitet und gilt als Synonym für Kitsch. In hoher Stückzahl im Lippischen gebaut, oft im Ruhrgebiet in die Wohnungen gestellt, hat dieser Schranktyp und seine Verbindung mit der Stadt Gelsenkirchen eine spannende Geschichte, die u. a. 1991 in eine große Ausstellung im damals noch Städtischen Museum mündete.
Die Referentin Wiltrud Apfeld, Leiterin des Kulturraums „die flora“, war 1991 an der Ausstellung beteiligt und ist nun fast 25 Jahre Kuratorin der Gelsenkirchener-Barock-Sammlung. Sie freut sich auf Ihre Erinnerungen an diese Schränke ebenso wie auf Ihre Vorurteile und Klischeebilder und eine spannende Diskussion darüber.
Eine Veranstaltung des Kulturraums „die flora“
Dieser Termin ist kostenfrei.