Sophia Merwald ist Writer in Residence Gelsenkirchen 2025
Anmelden für Schreibwerkstätten im Juli, August und September
17. Juli 2025, 16:19 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Sophia Merwald. Bildrechte: Bettina Steinacker
Die 27-jährige Autorin Sophia Merwald ist Gelsenkirchens Writer in Residence 2025. Drei Monate lang bezieht sie eine Residenz im Kreativquartier Ückendorf und wird von hier aus Stadt und Region erkunden – eine Region, die ihr bisher neu ist und die sie mit keinen Klischees verbindet.
„Ich versuche, allen Menschen mit Offenheit zu begegnen, und hoffe, dass mir diese zurückschlägt“, so Merwald. Sie möchte auch die Kunst- und Kulturszene des Ruhrgebiets erleben und Schwellenräume erkunden. „Ein Friedhof kann ebenso ein Schwellenort sein wie ein Kino – oder Brachland“, erläutert sie.
Die Gemeinschaft in einem Haus auf einem ehemaligen Brachland spielt die Hauptrollen in ihrem Debütroman, der 2026 erscheint. Dessen Lektorat steht während ihrer Residenzzeit auf dem Plan. Im Rahmen des Stipendiums bietet sie auch Schreibwerkstätten an und wird im September in einer Lesung von ihrer Zeit berichten.
Schreibwerkstätten im Juli, August und September
Drei Schreibwerkstätten bietet Sophia Merwald an: eine Schreibwerkstatt zu „Rage Writing – Wut als kreativer Motor“ am Samstag, 26. Juli von 11 bis 15 Uhr in der Rosamunde (Bochumer Straße 117), sowie zwei offene Schreibwerkstätten am 23. August von 10 bis 14 Uhr in der werkstatt (Hagenstraße 34) und 21. September von 11 bis 15 Uhr im Kulturraum „die flora“ (Florastraße 26).
Die Teilnahme kostet 10 Euro, ermäßigt 5 Euro (zahlbar vor Ort). Eine Anmeldung ist erforderlich: telefonisch unter 0209 169-9209 oder per Mail an referat.kultur@gelsenkirchen.de Bei den offenen Schreibwerkstätten können auch Texte besprochen werden, die die Teilnehmenden bereits geschrieben haben. Alle drei Schreibwerkstätten richten sich auch an Menschen, die noch keine Erfahrungen mit dem kreativen Schreiben haben.
Abschlusslesung mit Gelsenkirchen-Text
Anlässlich von 150 Jahre Stadt Gelsenkirchen soll während der Residenz auch ein Text über Gelsenkirchen geschrieben werden, der Teil der Abschlusslesung am Mittwoch, 24. September, um 19 Uhr im Kulturraum „die flora“ ist.
„Jeder Stipendiatin, jeder Stipendiat bringt seine individuellen Qualitäten und seine Persönlichkeit ein“, so Andrea Lamest, Leiterin des Referat Kultur der Stadt Gelsenkirchen."
Über Sophia Merwald
Geboren 1998 in Weiden in der Oberpfalz ist Sophia Merwald nahe Würzburg aufgewachsen und hat Journalistik, Literatur- und Kulturwissenschaften in Eichstätt-Ingolstadt sowie Film- und Medienkultur-Forschung in München studiert. Derzeit lebt sie als freie Journalistin und Autorin in München.
Sophia Merwald schreibt Lyrik und Prosa und wurde in Literaturzeitschriften und Anthologien veröffentlicht, zuletzt in BELLA triste, Das Narr und metamorphosen. Sie war u. a. nominiert für den Wortmeldungen Förderpreis 2022, Residentin im mare-Künstlerhaus der Roger Willemsen Stiftung in Hamburg sowie Stipendiatin des Klagenfurter Literaturkurses. Ihr aktuelles Romanprojekt wurde mehrfach ausgezeichnet: mit dem "Irseer Pegasus Autor:innenpreis" (2023), dem "Leonhard und Ida Wolf-Gedächtnispreis der Stadt München" (2023) und zuletzt mit dem "Alfred-Döblin-Preis" 2025, vergeben vom Literarischen Colloquium Berlin und der Akademie der Künste Berlin. 2026 wird ihr Debütroman bei park x ullstein im Ullstein Verlag erscheinen.
Erfolgreiche Zusammenarbeit
Nach Carola Gruber, Gabriel Wolkenfeld, Tim Holland und Lina Thiede ist Sophia Merwald die fünfte Writer in Residence Gelsenkirchen. Die Stadt Gelsenkirchen verleiht das Literaturstipendium jährlich in Kooperation mit der GELSENWASSER-Stiftung und der Stadterneuerungsgesellschaft Gelsenkirchen (SEG).
„Wir sind gespannt, wie Sophia Merwald unsere Stadt erleben und ‚beschreiben‘ wird“, so Dr. Bärbel Kerkhoff, Geschäftsführerin der GELSENWASSER-Stiftung gGmbH. In den vergangenen vier Jahren konnten wir uns über ganz unterschiedliche, aber immer sehr gelungene Arbeitsergebnisse freuen.“
Auch die SEG freut sich über die langjährige Zusammenarbeit zur Förderung von Kultur und Stadtteil: „Das Kreativquartier Ückendorf ist ein Ort voller Entwicklung und Veränderung. Da passen Literaten sehr gut herein und geben dem Quartier viel zurück.“