15. Juli 2025, 14:34 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Das Interventionsteam EU-Ost der Stadt Gelsenkirchen kontrollierte mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kommunalen Ordnungsdienst (KOD), des Verkehrsüberwachungsdienstes (VÜD), der Wohnungsaufsicht und Bauordnung gemeinsam mit dem Jobcenter Gelsenkirchen und der ELE in der vergangenen Woche mehrere Häuser.
Insgesamt wurden dabei acht Personen vom Amts wegen abgemeldet, da sie an den gemeldeten Adressen offensichtlich nicht mehr wohnen.
In der Luitpoldstraße wurden zwölf unbekannte bulgarische Personen - darunter auch vier schulpflichtige Kinder - angetroffen. Gegen drei Personen wird wegen Meldeversäumnis ein Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten eingeleitet. Wegen hoher Zahlungsrückstände wurden insgesamt sieben Stromzähler durch die ELE gesperrt.
Das Gebäude befindet sich insgesamt in einem desolaten Zustand. Starker Schimmelbefall, fehlende Heizungen, zersplitterte Scheiben und ungenehmigte Balkonanlagen führten für mehrere Wohnungen zu einer Nutzungsuntersagung.
In einem weiteren Gebäude in der Luitpoldstraße wurden durch die ELE aufgrund von Zahlungsrückständen drei Stromzähler gesperrt. Daneben wurden bauliche Mängel festgestellt. Die Bauordnung leitet wegen Mängeln im Treppenhaus ein bauordnungsrechtliches Verfahren gegen den Vermieter ein. Daneben wurden nicht genehmigte Balkone im Sofortvollzug versiegelt.
In der Grenzstraße wurden mehrere Häuser kontrolliert. Auch hier wurden Stromzähler wegen Zahlungsrückständen gesperrt und mehrere nicht genehmigte Balkone gesperrt und versiegelt. Die Bauordnung leitete insgesamt sieben Verfahren gegen den Eigentümer ein.
Eine ähnliche Situation wurde an zwei Gebäuden in der Liebfrauenstraße vorgefunden. Auch hier wurden die Balkone versiegelt.
In der Franz-Bielefeld-Straße wurden wegen der nicht schließfähigen Hauseingangstür wird ein wohnungsaufsichtsrechtliches Verfahren gegen den Eigentümer eingeleitet. Die Bauordnung untersagt wegen baulichen Änderungen in einer Wohneinheit die Nutzung im gestreckten Verfahren. Zudem wurde das Dach eines Anbaus zweckentfremdet und eine illegale Dachterrasse (im 1. OG) errichtet. Diese wurde durch die Bauordnung im Sofortvollzug versiegelt.
Durch den VÜD wurden im unmittelbaren Umfeld der überprüften Objekte insgesamt 44 Verkehrsverwarnungen ausgesprochen und 10 Bußgeldverfahren wegen fehlender bzw. fehlerhafter Feinstaubplakette eingeleitet. Weiterhin führte der VÜD 11 Abschleppmaßnahmen aufgrund von Verkehrsbehinderungen durch. Aufgrund fehlender Versicherung wurden in einem Fall die Fahrzeugkennzeichen sichergestellt.
Die Bauordnung und der KOD führten zudem eine Nachkontrolle an der Karnaper Straße durch. Anlass waren vermehrte Hinweise über erneute Vermüllung im Vorgarten sowie ein möglicher illegaler Zuzug in zwei Wohneinheiten.
Während der Begehung konnten zwar keine Personen angetroffen werden, allerdings wurden in einem Badezimmer mehrere Kabeltrommeln hintereinander zusammengesteckt vorgefunden, in die Strom über das Dachgeschoss des illegalen Anbaus eingespeist wurde. Mehrere Toiletten wurden notdürftig über einen Gartenschlauch mit Wasser versorgt. Durch Undichtigkeiten lief Wasser in verschieden Gebäudeteile. Durch die Kabeltrommeln drohte eine gefährliche Kurzschlusssituation.
Aufgrund dieser Gefahrenlage wurde die Wasserzufuhr unterbrochen und die die Kabeltrommeln sowie weitere elektrische Geräte sichergestellt. Im Rahmen der Gefahrenabwehr wurden zudem beide Hauseingänge im Sofortvollzug versiegelt.
Mehrere Wertgegenstände wie Airpods, E-Zigaretten und hochpreisige Ladegeräte wurden sichergestellt. Die Eigentümerin wurde telefonisch aufgefordert, die Gegenstände auszulösen.
Für den angrenzenden Anbau wird die Bauordnung nach Festsetzung eines weiteren Zwangsgeldes eine Zwangsräumung oder Bautensicherung prüfen.