31. August 2021, 16:22 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Die Stadt Gelsenkirchen hat im Open Innovation Lab (OIL) im ARENA PARK weitere digitale Sensoren verbaut. Das Sensornetzwerk, das aus Wetter-, Wind und Bodenmessstationen besteht, wurde auf dem Grundstück der Gesamtschule Berger Feld installiert. Die Sensoren sollen künftig wichtige Informationen zum kleinklimatischen Bild der Stadt bereitstellen. Dabei geht es z.B. um Temperatur und Luftdruck, Bodenfeuchte sowie Niederschlagsmengen.
„Wir freuen uns, durch den Verbau von Umweltsensorik im OIL künftig Klimadaten von hoher Qualität ermitteln zu können. Ziel ist dabei, wertvolle Erfahrungen mit unterschiedlicher Sensorik zu sammeln, um perspektivisch in der gesamten Stadt ein Messnetz mit Umweltsensoren aufzubauen“, erklärt Armin Hardes, Klimaschutzbeauftragter der Stadt Gelsenkirchen, und ergänzt: „Wir können die Daten z.B. für die grundsätzliche Einschätzung der Entwicklung des Stadtklimas heranziehen, mit Daten aus der Vergangenheit vergleichen und so ermitteln, wie weit der Klimawandel in der Stadt fortgeschritten ist. Zudem sollen uns die Daten helfen, Maßnahmen zur Klimaanpassung und damit Milderung der Folgen des Klimawandels einzuleiten und auf ihre Wirkung zu überprüfen. Dies sind z.B. Verschattung durch mehr Stadtgrün und Entsiegelungsmaßnahmen in bestimmten Straßen, damit Starkregen besser von den Böden aufgenommen wird. Wir hoffen, so auch künftig die positiven Effekte von bereits getroffenen Maßnahmen gegen den Klimawandel ermitteln zu können.“
Erst vor einigen Wochen hat die Stadt Gelsenkirchen mehrere Datenlogger für die Grundwassermessung im Areal des OIL verbaut, um Wetterereignisse, die in Verbindung mit der Veränderung und Entwicklung des Grundwassers stehen, zu untersuchen. Diese Daten können nun mit denen der neuen Klimasensoren zusammengeführt und dadurch Abhängigkeiten interpretiert werden.
„Die ermittelten Daten wollen wir nicht für uns behalten, sondern perspektivisch auch Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stellen“, erklärt Anne Reiniger-Egler, Projektleiterin OIL.
Neben der Klimasensorik wurden zusätzlich einige Soundsensoren verbaut, mit denen ein Gesamteindruck der Schallpegelausbreitung über das OIL gewonnen und Lautstärke-Hot-Spots identifiziert werden können. Lärmmessung wird auch künftig ein relevantes Thema im Open Innovation Lab sein – die Vernetzte Stadt ist hierzu bereits in Gesprächen mit Partnern aus der Forschung, die einige Use Cases zu diesem Thema erproben wollen.
Das Open Innovation Lab (OIL) im ARENA PARK ist das Leuchtturmprojekt der digitalen Stadtentwicklung Gelsenkirchens.
Das Quartier des ARENA PARKs ist ein in sich geschlossenes Testareal, in dem alle Funktionen einer Stadt auf kleinem Raum als Reallabor abgebildet werden können. Das OIL ist Experimentierlabor und Zukunftsstandort, an dem vielfältige Smart-City-Lösungen und neue Technologien anhand konkreter Anwendungsfälle getestet und zum Leben erweckt werden können. Dies umfasst beispielsweise die Bereiche Verkehr, Bildung, Gesundheit, Sport, Großveranstaltungen, Abfallentsorgung, Beleuchtung, Parkraumbewirtschaftung, Wasserversorgung und Energie.
Die Basis für die Realisierung aller Digitalisierungsprojekte bildet die im ARENA PARK bereits vorhandene leistungsfähige technische Infrastruktur in Form von Funknetzen (u.a. LoRaWAN) sowie in naher Zukunft WiFi-6. Auf dieser technischen Grundlage können smarte Anwendungen und innovative Applikationen für die Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen der Stadt geschaffen werden. Auf dem mit Wege- und Parknetz erschlossenen 140 Hektar großen Gelände befinden sich unter anderem die Veltins-Arena des FC Schalke 04, eine Gesamtschule, ein Hotel, Sport- und Trainingsstätten etc. Somit bietet sich der ARENA PARK als Freiluftlabor für Anwendungen mit hoher Relevanz für die Stadt, aber auch die gesamte digitale Modellregion Emscher-Lippe an. Unternehmen und Forschungsinstitute, die diese Labor-Umgebung für IoT-Anwendungen und App-Entwicklungen nutzen wollen, finden im OIL die besten Voraussetzungen vor.
Das OIL wird im Rahmen des Förderprogramms der Digitalen Modellregionen NRW vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie (MWIDE) mit rund 1,3 Mio. Euro gefördert. Die Stadt Gelsenkirchen ist eine von fünf auserwählten und förderungswürdigen Kommunen. Das Projekt läuft zunächst bis Mitte 2022.
Die digitale Modellregion Emscher-Lippe mit der Leitkommune Gelsenkirchen ist eine von insgesamt fünf digitalen Modellregionen in NRW. Das Förderprogramm wurde durch das Wirtschafts- und Digitalministerium (MWIDE) ins Leben gerufen, um die landesweite Digitalisierung voranzutreiben. Ziel des Förderprogramms ist die Entwicklung von übertragbaren Lösungen und innovativen Anwendungen in den Bereichen digitale Verwaltung (E-Government) und digitale Stadtentwicklung (Smart City).