01. April 2019, 13:50 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Diese Meldung ist vom 01. April 2019, 13:50 Uhr. Gegebenenfalls sind einzelne Inhalte oder der gesamte Artikel nicht mehr aktuell. Für aktuelle Meldungen der Stadt Gelsenkirchen klicken Sie bitte auf https://www.gelsenkirchen.de/aktuelles
Kübra Gümüsay. Bildrechte: Elif Kücük
Am Mittwoch, dem 10. April 2019, lädt die Projektgruppe „Gelingendes Leben“ zur Auftaktveranstaltung in die Glashalle von Schloss Horst ein (Turfstr. 21, 45899 Gelsenkirchen). Zur Eröffnung des stadtweiten Dialogs spricht die Politikwissenschaftlerin und Bloggerin Kübra Gümüşay darüber, wie wichtig das Eintreten aller für unsere demokratische Gesellschaft ist. Das Grußwort spricht Annette Berg, Vorstand für Kultur, Bildung, Jugend, Sport und Integration. Das Gesamtprojekt steht unter Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters Frank Baranowski.
Das „gelingende Leben“ – erträumen sich das nicht die meisten Menschen? Die Wege dorthin mögen – gerade in einer pluralistischen Gesellschaft wie der unsrigen – vielfältig und manchmal verschlungen sein. Die Frage aber bleibt: Wie denn gelingt das, was wir 'Leben' nennen, für jede(n) einzelne(n)? Und wie gelingt dies in einer Stadtgesellschaft wie in Gelsenkirchen? Oder: Gelingt nicht in unserer Stadt viel mehr, als gemeinhin behauptet wird!? Ein stadtweites Projekt, beginnend in 2019, soll Räume für Austausch, Diskurse, Diskussionen, Ideen – und Utopien schaffen. Initiiert wurde das Projekt von Michael Em Walter, in Gelsenkirchen bekannt als Komponist, Theatermacher und Akteur in zahlreichen (Kultur-)Projekten. Mit im Team sind Georg Kentrup vom Consol Theater, Pfarrer Thomas Schöps von der Bleckkirche und Wiltrud Apfeld vom Kulturraum „die flora“. Gemeinsam mit vielen Mitgestalter*innen möchten sie einen spannenden und nachhaltigen Dialog in der Stadt führen.
Zur Auftaktveranstaltung im Schloss Horst spricht die Publizistin und Netz-Aktivistin Kübra Gümüşay. Sie fordert couragiert dazu auf, für die pluralistischen Werte der Gesellschaft einzutreten, Verantwortung zu übernehmen und den öffentlichen Diskurs nicht den antidemokratischen Meinungsmachern zu überlassen. Die in Hamburg geborene und in Norddeutschland lebende Politikwissenschaftlerin setzt sich seit vielen Jahren über die Presse (z. B. TAZ und Die Zeit) und über ihre Blogs mit Politik, Integration, Rassismus, Feminismus, Islam auseinander. Das Magazin Forbes zählte die aktive Muslima 2018 zu den „Top 30 unter 30“ in Europa im Bereich Media und Marketing.
Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr, Einlass ist ab 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Kartenreservierung: +49 (209) 169-6159
Kübra Gümüsay ist Autorin, Aktivistin sowie Gründerin und Initiatorin zahlreicher Vereine und Kampagnen. Das Magazin Forbes zählt sie 2018 zu den Top 30 unter 30 in Europa im Bereich Media und Marketing. Laut Deutschlandradio gehört sie zu den prägenden Köpfen des Islam in Deutschland und die Fachzeitschrift Medium Magazin wählt Gümüsay im Jahr 2011 zu den „Top 30 bis 30“ der vielversprechendsten journalistischen Nachwuchstalente Deutschlands.
Kübra Gümüsay (*1988) absolviert ein Studium der Politikwissenschaften in Hamburg und an der School of Oriental and African Studies der Universität von London sowie Volontariate bei nationalen und internationalen Zeitungen wie beispielsweise DIE ZEIT. Im Anschluss an ihr Studium ist sie unter anderem Chefredakteurin des Hamburger Jugendmagazins Freihafen sowie Produktionsassistentin beim NDR-Magazin Extra3. Von 2013 bis 2015 ist sie Media und Innovation Consultant an der Said Business School der Universität Oxford sowie Dozentin im Oxford Strategic Leadership Programme/Executive Education.
Als freie Journalistin publiziert Kübra Gümüsay seit 2005 zu den Themen Immigration und Integration unter anderem für Die Zeit, Zeit Online und die taz. Von 2010 bis Juni 2013 erscheint ihre vielbeachtete taz-Kolumne „Das Tuch“, mit der sie die erste kopftuchtragende Kolumnistin im deutschsprachigen Raum ist – und das mit gerade einmal 21 Jahren. Zur Debatte über Thilo Sarrazins Buch „Deutschland schafft sich ab“ steuert sie einen Beitrag in dem von Hilal Sezgin herausgegebenen Sammelband „Deutschland erfindet sich neu. Das Manifest der Vielen“ bei. 2011 wird sie von der BBC eingeladen, Thilo Sarrazin in einer TV-Sendung zu interviewen. In ihrem seit 2008 geführten Blog „Ein Fremdwörterbuch“ schreibt Kübra Gümüsay über Internet, Politik, Gesellschaft, Feminismus und Islam. 2011 erhält sie dafür eine Nominierung für den Grimme Online Award.
2013 ist sie Mit-Initiatorin der Kampagne gegen Alltagsrassismus, die mit dem Hashtag #SchauHin eine der erfolgreichsten digitalen Kampagnen zum Thema wird. 2014 ist sie Botschafterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes im Themenjahr gegen Rassismus und nach den sexuellen Übergriffen in der Silvesternacht 2015/16 startet sie zusammen mit 21 anderen Feministinnen den neuen Hashtag #Ausnahmslos gegen Sexismus und Rassismus. Ihr Blog ein-fremdwoerterbuch.com wurde 2011 für den Grimme Online Award nominiert.
Kübra Gümüsays bewegende und mitreißende Vorträge beschäftigen sich mit Islam, Feminismus, Rassismus und Migration. Mit viel Herzblut und überzeugenden Fakten zeigt sie gesellschaftliche Risse auf und regt zu neuem, vorurteilsfreiem Denken an. Auch als professionelle und schlagfertige Moderatorin ist Gümüsay vielgefragt.