05. Februar 2019, 13:32 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Der Ausschuss für Gesundheit und Verbraucherschutz (AGV) hatte vergangene Woche eine Delegation der Bergmannsheil und Kinderklinik Buer (BKB) zu Gast.
Anlass waren kontroverse Diskussionen über therapeutische Methoden der Psychosomatischen Abteilung der Kinder- und Jugendklinik im Herbst vergangenen Jahres. Ein in der Klinik gedrehter Dokumentarfilm mit dem Titel „Elternschule“ hatte eine bundesweite Debatte ausgelöst. Um sich die Ereignisse schildern zu lassen und sich ein Bild über die therapeutische Arbeit der Klinik zu machen, hatte der Ausschuss Werner Neugebauer (Geschäftsführer BKB), Dr. Gerrit Lautner (Ärztlicher Direktor Kinder und Jugendklinik), Dr. Kurt-André Lion (Ärztlicher Leiter Abteilung Pädiatrische Psychosomatik, Allergologie und Pneumologie) und Dietmar Langer (Leitender Therapeut Abteilung Pädiatrische Psychosomatik, Allergologie und Pneumologie) eingeladen.
Die Vertreter der Klinik berichteten, dass die im Film mitwirkenden Patienten lange im Vorfeld eingebunden worden seien. Zahlreiche Familien wollten ganz bewusst als Botschafter für die erfolgreiche Therapie mitwirken.
Teilweise hatte es heftige Reaktionen in der Öffentlichkeit - anfangs lediglich auf Basis kurzer Sequenzen zur Bewerbung des Filmes - gegeben. Es wurden sogar Strafanzeigen gegen die Klinik gestellt. Diese wurden jedoch durch die Staatsanwaltschaft eingestellt. Die Arbeitsweisen der Klinik wurden zudem sowohl von der Bezirksregierung Münster als auch der Ärztekammer als wissenschaftlich fundiert und unbedenklich eingestuft.
Zahlreiche Mitglieder des Ausschusses wussten von positiven Resonanzen zur Arbeit der Klinik zu berichten, die ihnen durch Gelsenkirchener Bürgerinnen und Bürger zugetragen wurden. Den Antrag, dass der Ausschuss durch eine gemeinsame Erklärung die Arbeit der Kinder- und Jugendklinik mit ihren therapeutischen Ansätzen stützen solle, stimmten die Mitglieder aller Fraktionen und alle Einzelmandatsträger ausdrücklich zu. Der AGV stellt sich damit geschlossen hinter die Arbeit der Kinderklinik. Die gemeinsame Erklärung soll in der kommenden Ausschusssitzung Anfang März verabschiedet werden.
Im Sinne einer demokratischen Streitkultur möchte man ein Zeichen für eine sachorientierte und wissenschaftlich fundierte Debatte und gegen Vorverurteilungen setzen. Die Mitglieder des Ausschusses äußerten ihr Bedauern, dass die öffentliche Debatte um den Film emotional sehr aufgeladen gewesen sei.