16. Oktober 2018, 11:17 Uhr | Caritasverband für die Stadt Gelsenkirchen e.V.
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Caritas, Arbeiterwohlfahrt, Evangelischer Kirchenkreis und der Bauverein Falkenjugend betreuen als Träger an den Gelsenkirchener Offenen Ganztagsschulen (OGS) rund 3.200 Kinder. Um die Schülerinnen und Schüler noch besser fördern und betreuen zu können, beteiligen sich Trägerverbände und -vereine erneut an einer Kampagne der Freien Wohlfahrtspflege und fordert dazu auf, eine Online-Petition zu unter-schreiben.
„Die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Trägern der Offenen Ganztagsschulen muss zum Wohle der Kinder von einer Qualität gekennzeichnet sein, die eine angemessene Entwicklung und Förderung der Kinder sicherstellt", sagt Jasmin Möller, AWO-Bereichsleiterin Kinder, Jugend und Familie. Christoph Grün, Teamleiter bei der Caritas im Fachbereich Kinder, Jugend und Familie erklärt weiter: „Wir leisten durch unsere Angebote einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Sozialkompetenz, der Vereinbarung von Familie und Beruf und tragen zu mehr Chancengerechtigkeit und individueller Förderung durch differenzierte Lernmethoden bei." Um diesen bildungspolitischen und gesellschaftlichen Anforderungen jedoch gerecht werden zu können, brauche es eine bessere, materielle und personelle Ausstattung, sind sich die Träger der OGS in Gelsenkirchen einig.
Die Finanzierung des Offenen Ganztags ist kompliziert und variiert von Kommune zu Kommune. Das Land beteiligt sich aktuell mit 1.085 Euro pro Kind und Schuljahr, die Kommunen leisten einen Pflichtbeitrag von derzeit 461 Euro pro Kind/Schuljahr. Viele Kommunen geben zusätzlich nach Kassenlage und politischer Schwerpunktsetzung noch unterschiedliche Summen dazu, die Träger müssen aber immer zuschießen. Die Stadt Gelsenkirchen zahlt für die ersten 30 Kinder einer OGS 676 Euro pro Kind und Jahr zusätzlich zum Pflichtbeitrag. Das bedeutet, dass die Träger der OGS in Gelsenkirchen zwischen 1546 und 2222 Euro pro Kind und Schuljahr bekommen. Gebraucht würden aber mindestens 3.250 Euro, so die Berechnungen der Freien Wohlfahrtspflege NRW.
Die Träger der OGS schließen sich den Forderungen der Freien Wohlfahrtspflege an und fordern einen Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz für jedes Kind. Caritasmitarbeiter Christoph Grün: „Besonders in Gelsenkirchen ist es wichtig, dass nicht nur Kinder berufstätiger Eltern einen OGS-Platz bekommen. Auch Kinder aus sozial schwachen und bildungsfernen Familien, können von den Angeboten der OGS besonders profitieren, bekommen aber häufig keinen Platz."
Nach dem die Freie Wohlfahrtspflege im letzten Jahr schon eine große Kampagne für die OGS durchgeführt hat, es sich aber nur wenig geändert hat, heißt jetzt das Motto: „Wir bleiben dran! Wir fordern ein Rettungspaket für den Offenen Ganztag!"
Bis Ende Oktober 2018 kann die Petition noch unterzeichnet werden. Die gesammelten Unterschriften werden an das Ministerium für Schule und Bildung und an das Familienministerium gegeben.