27. September 2017, 11:42 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Die erste Workshop-Phase des neuen Kooperations- und Vermittlungsprojekts der RuhrKunst-Museen hat begonnen. Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen und Schulformen haben die Möglichkeit, sich intensiv mit den Kunstmuseen und ihren Sammlungen sowie der Urbanität des Ruhrgebiets auseinanderzusetzen.
An dem Projekt RuhrKunstNachbarn beteiligen sich 18 RuhrKunstMuseen. Jeweils zwei Häuser bilden eine Partnerschaft und bieten Workshops zu einem gemeinsamen Thema an. Das Projekt sieht vor, dass Schulklassen zunächst ein Museum in ihrer Heimatstadt besuchen und an einem weiteren Tag ein benachbartes RuhrKunstMuseum.
In den Workshops werden Themen der Alltagsrealität der Schüler und das künstlerische Angebot der Museen zusammengeführt und verhandelt. So nähern sich die Schüler Fragen des Zusammenlebens, des städtischen Lebens und Lernens an und setzen sich künstlerisch mit der eigenen und der gesellschaftlichen Identität auseinander. Dabei spielt sowohl der museale Raum als auch der Stadtraum eine wichtige Rolle. Bereits der Weg zwischen Schule und Museum ist Teil des Workshops. Die Angebote sind so konzipiert, dass sie nicht erst am Eingang des Museums beginnen und dort enden, sondern eine Verbindung zwischen den Fragen der Schüler, der kreativen Wahrnehmung der eigenen Umwelt und den Sammlungen der Museen als solches herstellen. Der Weg zum zweiten Museum bedeutet immer auch ein Verlassen des eigenen Stadtviertels über die Stadtgrenze hinaus; Kinder und Jugendliche erweitern so ihren Aktionsradius und lernen andere Städte des Ruhrgebiets kennen.
Die Schulklassen erkunden auf dem Weg zum Museum den Stadtraum von Gelsenkirchen und Bottrop sowie die Architektur der beiden Häuser. Die beiden Besuche sind als eine zusammenhängende Einheit unter dem übergreifenden Thema „Innen/Außen“ und „Quadrat“ gedacht. Die Schülerinnen und Schüler vergleichen ihre Wahrnehmung von Stadt und Architektur über Außen- und Innenansichten der beiden Museen und lernen die unterschiedlichen Kunstsammlungen kennen. Ausgangspunkte sind über die Museumsarchitektur hinaus die jeweilige Einbettung der Häuser in den Stadtraum und die Behandlung von Raum und Fläche in Architektur und Kunst. Die Ergebnisse der praktischen Arbeit aus dem Besuch des Kunstmuseums Gelsenkirchen werden nach Bottrop mitgebracht, um mit ihnen weiterzuarbeiten.
Was die Partizipation, Kompetenzentwicklung und Lernerfahrung betrifft, reflektieren die Kinder und Jugendlichen ihre eigene Wahrnehmung von Stadt, Architektur und Kunst. Sie lernen Wahrgenommenes in Zeichnungen, Dreidimensionales in Zweidimensionales zu überführen und somit von den Gegenständen über das Perzept hin zu einer visualisierten Form zu abstrahieren. Die Schülerinnen und Schüler finden eine eigene Ausdrucksform für Museums- und Stadtraum in Form einer Symbiose aus Innen- und Außenraum. Das Programm richtet sich an alle Jahrgangsstufen und wird dem Alter entsprechend angepasst.
Das Projekt RuhrKunstNachbarn wird gefördert durch die Stiftung Mercator, die sich für gleiche Zugangs-chancen zu Angeboten kultureller Bildung als Teil allgemeiner Bildung einsetzt. Der Eintritt in die beiden Museen, die Teilnahme an den Workshops sowie alle benötigten Materialien sind für die Schulen kostenlos. Auch Schulen außerhalb der Partnerstädte können an dem Angebot teilnehmen. Für sie ist das nächstgelegene Kunstmuseum das Heimatmuseum. Für die erste Workshopphase sind noch vereinzelte Plätze frei, aber auch jetzt sind schon Buchungen für Veranstaltungen im nächsten bzw. übernächsten Schulhalbjahr möglich.