24. Februar 2017, 10:26 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Erstmals im Kunstmuseum Gelsenkirchen ausgestellt wird der aus den 1970er Jahren stammende Holzschnittzyklus des Gelsenkirchener Künstlers Karl-Heinz Langowski. Unter dem Titel „Übergänge: Macht – Ohnmacht“ fertigte Langowski 12 Blatt zu einem Thema, das in der heutigen Gesellschaft und in der momentanen politischen Landschaft aktueller nicht sein könnte. Der Mensch wird als Spielball begriffen, als variable Größe zwischen den Polen von Herrschaft, Macht, Willkür auf der einen Seite und Ohnmacht, Gefolgschaft, Gefangenschaft auf der anderen Seite. Wie funktioniert dieser Übergang? Gibt es Auswege, Lösungen für den Einzelnen, für die Gemeinschaft?
Karl-Heinz Langowski (Jahrgang 1931) setzt mit diesem Zyklus ein künstlerisches Statement. In seinem quadratischen Bildgeviert gibt es stets eine Kumulation von Menschen auf engstem Raum. Ganz im Sinne der groben Holzschnitttechnik sind die Figuren meist auf Kopf und Rumpf reduziert. Sie erinnern an Puppen oder Schachfiguren, die auf dem Spielbrett hin und her geschoben werden. Aber in der Variation der Figuren – teils mit Binnenzeichnungen - gibt es subtile Ausdifferenzierungen. Auch die Anordnung der Figurenstafetten mal längs, dann quer oder sogar geneigt, mal isoliert, mal ineinander verschachtelt, ist je nach Blatt unterschiedlich ausformuliert. Die Komposition in der Fläche, häufig an Achsen oder Symmetrien orientiert, wandelt sich von Blatt zu Blatt. Der Betrachter ist aufgefordert, diese Feinheiten zu entdecken und Bezüge herzustellen.
Das Mappenwerk wurde 1977 in einer Auflage von 50 Exemplaren gedruckt, alle handsigniert. Der Zyklus kam 2016 im Rahmen einer Schenkung aus privater Hand in die Sammlung des Kunstmuseums Gelsenkirchen. Die Ausstellung ist noch bis Ende April zu sehen, Kunstmuseum, Horster Straße 5-7.