17. Dezember 2015, 08:00 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Thomas Richter (links) und Lukas Rissel bei einer Bürgerinformationsveranstaltung zum Thema Flüchtlinge. Foto: Caroline Seidel.
Fast 3.000 Flüchtlinge muss Gelsenkirchen in diesem Jahr unterbringen und in die Stadtgesellschaft integrieren. Dafür wurde eigens eine Stabsstelle eingerichtet.
„Wir wollen es schaffen“, sagt Hans-Joachim Olbering, Leiter der Stabsstelle. Zu seinem Team gehören Lukas Rissel und Thomas Richter.
Koordinieren, organisieren und kommunizieren - das sind die Aufgaben der Stabsstelle. Dabei gilt es nicht nur die Abteilungen von der Bauordnung über Soziales bis hin zur Feuerwehr an einen Tisch zu bringen, sondern auch die Zusammenarbeit mit freien Trägern und bürgerschaftlichen Gruppen zu organisieren.
Vier Runden zur Steuerung gibt es. Eine ist die so genannte Baurunde, eine weitere hat die Überschrift Leben in den Unterkünften, zudem gibt es die Runde zur Koordinierung der ehrenamtlichen Tätigkeiten sowie die Finanzrunde. Schließlich sollen gegenüber Land und Bund die Kosten der Unterbringung und der Integration belegt werden können.
Vorrang hat derzeit die Unterbringung der Flüchtlinge. „Dezentral, über das Stadtgebiet verteilt und in stabilen Unterkünften sollen sie untergebracht werden“, erläutert Lukas Rissel. Ob ein Objekt geeignet ist, muss vor Ort geprüft werden. „Bei einem Gebäude müssen zum Beispiel noch Brandschutztüren und eine weitere Treppe als Fluchtweg eingebaut werden“, verdeutlicht Rissel, dass die Tücke oft im Detail liegt. Dinge, die die Öffentlichkeit oft nicht im Blick hat.
Die unterschiedlichen Aspekte der Flüchtlingsunterbringung wurden in Bürgerinformationsveranstaltungen thematisiert. Organisiert hat sie Thomas Richter. „Das war Neuland für mich. Veranstaltungsorte finden, Inhalte mit dem professionellen Moderator abstimmen, mit der städtischen Öffentlichkeitsarbeit zusammenarbeiten. Fordernd und spannend“, sagt er.
Seit vier Monaten arbeitet die Stabsstelle. Vieles bleibt noch zu tun, um die Flüchtlinge unterzubringen. Doch die nächsten Aufgaben hat das Team bereits im Blick. „Die Flüchtlinge sozial betreuen, die ehrenamtlich Engagierten noch stärker einbinden, die Grundlagen schaffen, um das städtische Handlungskonzept zur Integration der Menschen vom Lernen der Sprache bis hin zum Finden einer Arbeit umzusetzen“, zählt Olbering auf. Das Team der Stabsstelle setzt dabei auch auf die Willkommenskultur der Stadt. An der Stabsstelle jedenfalls wird es nicht scheitern. Die Drei sind sich einig: „Wir wollen es schaffen.“