23. September 2015, 13:07 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Foto: RVR/Schwarze-Rodrian.
Erfahrungen austauschen und Kooperationsprojekte entwickeln: Mit diesem Ziel hat in den vergangenen Tagen eine sechzehnköpfige Delegation mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Verwaltung und Kreativwirtschaft der Region Nordostenglands die Metropole Ruhr besucht. 2014 wurde die Zusammenarbeit der beiden Regionen im Rahmen einer offiziellen Kooperationsvereinbarung verabredet. Ziel der internationalen Zusammenarbeit ist es – über die gute Praxis der Städtepartnerschaften hinaus – einen städte- und regionsübergreifenden Erfahrungsaustausch zu pflegen und gemeinsam europäische Kooperationsprojekte zu entwickeln.
Mitglieder dieser Kooperation sind die Ruhrgebietsstädte und ihre jeweiligen englischen Partner im Nordosten Englands aus: Essen und Sunderland, Gelsenkirchen und Newcastle upon Tyne, Mülheim und Darlington, Oberhausen und Middlesbrough sowie der Kreis Wesel und County Durham, der Regionalverband Ruhr (RVR) und die Association of North East Councils (ANEC).
Dr. Volker Bandelow, Leiter des Kulturreferats der Stadt Gelsenkirchen, hat die Delegation begleitet: „Offensichtlich haben die beiden Regionen sehr viel gemeinsam – geboren aus der gemeinsamen Erfahrung mit dem Niedergang der Montanindustrie und den Chancen, die in Kunst, Kultur und Kreativwirtschaft liegen können. Da wartet eine fruchtbare Zusammenarbeit auf vielen Ebenen.“
Unter dem Titel “Creative exChange – A Five Twins Initiative for North East England and the Ruhr Region” (im Mittelpunkt steht der kreative Wandel) werden bei dieser Begegnung Themen und Konzepte diskutiert, die in gemeinsamen Projekten im Bereich der integrierten Stadtentwicklung sowie der Kultur- und Kreativwirtschaft umgesetzt werden sollen.
Andreas Piwek, Europabeauftragter der Stadt Gelsenkirchen, sieht gerade hier besondere Chancen: „Ein großer Schritt in Richtung auf konkrete Zusammenarbeit im Bereich Kreativwirtschaft, Digitalisierung, Partizipation sowohl auf der interregionalen Ebene als bei der Intensivierung der gemeinsamen Handlungsfelder der Partnerstädte Gelsenkirchen und Newcastle upon Tyne.“
Der Besuch der Delegation aus Nordostengland ist bereits die dritte Begegnung, die in diesem Jahr thematisch von ecce, dem european centre for creative economy (Dortmund), unterstützt wird. Die viertägige Reise ist vom Europareferat des Regionalverbandes Ruhr vorbereitet und begleitet worden. Das Besuchsprogramm umfasst einen Workshop im Kreativ.Quartier Lohberg (Dinslaken) am Montag, die Mitwirkung und Präsentation englischer Erfahrungen auf dem Netzwerktreffen der Kreativ.Quartiere Ruhr am Dienstag sowie die Teilnahme am Forum d’Avignon Ruhr 2015 am Mittwoch jeweils in Essen.
Karola Geiß-Netthöfel, Regionaldirektorin des Regionalverbandes Ruhr (RVR), fasst den Besuch zusammen: „Die herzliche Begegnung und die intensive Beratung mit den englischen Kolleginnen und Kollegen ist eine sehr gute Plattform für unsere gemeinsame Arbeit. Der Strukturwandel und begrenzte kommunale Haushaltsmittel erfordern auch im Nordosten Englands ganz neue Ideen und Wege. Die direkte Zusammenarbeit mit Politikern und Vertretern der Städte und Region bringt interessante Impulse für die Entwicklung neuer EU-Projekte, die wir im kommenden Jahr gemeinsam auf den Weg bringen wollen. Ich freue mich besonders, dass es gelungen ist, unsere Arbeitssitzung mit dem Forum d’Avignon Ruhr 2015 zu verbinden. Dazu gehört auch die Möglichkeit für unsere englischen Kolleginnen und Kollegen, ihre Erfahrungen mit der integrierten Stadtentwicklung und Kreativwirtschaft auf dem diesjährigen Netzwerktreffen der Kreativ.Quartiere Ruhr vorstellen zu können.“