13. Mai 2015, 10:56 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Liebe Gelsenkirchenerinnen, liebe Gelsenkirchener!
Wie war unsere Welt vor 15 oder 20 Jahren? Wahrscheinlich gar nicht so viel anders als heute. Sie sah vor allem anders aus. Wir staunen ja alle über die Haarschnitte auf den alten Fotos, Handys gab es kaum welche, dafür wurde mehr geraucht. Und ja, auch das: Das Erscheinungsbild unserer Stadt hat sich an manchen Stellen seitdem deutlich gewandelt – ein Erfolg unserer Stadterneuerung.
Los ging es mit der Gelsenkirchener Stadterneuerung 1995 in Bismarck und Schalke-Nord – vor 20 Jahren also. Ich kann mich noch gut daran erinnern, denn ich hatte damals mein Büro in Bismarck. In meinem Kopf sind viele Bilder aus dieser bewegten, fast schon dramatischen Zeit abgespeichert. Wenn ich sie mit heute vergleiche, dann können wir festhalten, dass allein die seither – auch dank vieler Fördermittel – erzielten baulichen Veränderungen sehr groß sind: Die Schachtanlage auf Consol wurde zu einer Landmarke umgestaltet, aus dem bisherigen Zechengelände wurde ein Park mit einer schönen Skateranlage, sehr viele Häuser erhielten neue Fassaden, dazu kamen der Neubau der Evangelische Gesamtschule und der Solarsiedlung. Kurzum: Der optische Wandel ist überdeutlich.
Das war der Startschuss, und von dort aus ging das weiter, über viele Gelsenkirchener Stadtteile, von Süd nach Nord, von Ückendorf bis Hassel. Wir waren in den beiden Innenstädten aktiv wie auch in vielen Wohngebieten. Und der nächste Stadtteil – Rotthausen – steht schon in den Startblöcken, im kommenden Jahr soll dort ein großes Förderprogramm anlaufen.
Natürlich geht es mir so wie Ihnen. Es gibt noch immer Ecken und Straßenzüge, bei denen ich denke: Ja, hier wäre noch genügend Potenzial für eine Verbesserung, für ein gefördertes Erneuerungsprogramm. Keine Frage. Aber richtig ist auch: An vielen Stellen haben wir bereits einen starken Vorher-Nachher-Effekt erzielt. Und besonders wichtig finde ich: Die bisherigen Stationen der Stadterneuerung in Gelsenkirchen haben auch in den Köpfen etwas verändert, sie haben viele Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener bewegt, sich wieder für ihren Stadtteil, für ihr Viertel einzusetzen.
20 Jahre ist noch kein großes Jubiläum, es gibt Dinge, die heute unsere Gemüter stärker bewegen. Aber dieses Jubiläum ist doch ein Anlass, eine kleine Zwischenbilanz zu ziehen mit einer kleinen Ausstellung im Atrium des Hans-Sachs-Hauses. Und es ist ein Anlass, sich bewusst zu machen, wie viel es dann doch ist, was sich in zwei Jahrzehnten verändert hat. Allein schon, um Mut zu machen für das, was wir in den nächsten Jahren vorhaben.
Glück auf!
Ihr
Frank Baranowski