04. Mai 2012, 10:38 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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GE. Das Symposium NEURoTEAMS hat etwa 50 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet in den Wissenschaftspark gelockt. Die Anwesenden konnten sich während dieser Tagung der Klinik für Neurologie der Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen (EVK) und des MedEcon Ruhr e.V über den aktuellen Stand der Rehabilitation in der Neurologie informieren und austauschen. Unterstützt wurde das Symposium durch die Wirtschaftsförderung der Stadt Gelsenkirchen.
Dr. Elmar W. Busch, Chefarzt der Klinik für Neurologie am EVK, stellte fest, dass neurologische Patienten nach den stationären Maßnahmen häufig in ein „Versorgungsloch“ fielen und oft keine angemessenen und teilhabeorientierten ambulanten Maßnahmen für sich organisieren könnten. Einer der Hauptgründe für dieses Post-Reha-Problem sei das Fehlen ambulanter Teamarbeit. Ausgehend von dieser Problemstellung wurde in der Vergangenheit das Projekt NEURoTEAMS Gelsenkirchen unter seiner wissenschaftlichen Leitung ins Leben gerufen. „Das wichtigste Ziel der neurologischen Rehabilitation ist, dass Menschen wieder teilhaben können am Leben“, so Busch.
Oberbürgermeister Frank Baranowski, der die Schirmherrschaft für das Projekt NEURoTEAMS vor dreieinhalb Jahren übernommen hatte, freute sich über die Initiative des Gelsenkirchener Krankenhauses: „Echtes Teamwork der betreuenden Kräfte zu erreichen, so wie NEURoTEAMS das vorsieht, ist sehr viel wert. Den Betroffenen, den Erkrankten wie den Menschen, die mit ihnen leben und sie pflegen, wird das Konzept den Alltag spürbar erleichtern.“
Sandra Laghusemann, betreuende Oberärztin des Projekts NEURoTEAMS an den Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen, stellte erste Projektergebnisse vor: An dem Projekt nahmen insgesamt 30 Praxen aus den Bereichen Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie teil. In das Projekt wurden zunächst 52 Patienten im Alter von 18 bis 90 Jahren mit den Krankheitsbildern Schlaganfall, Multiple Sklerose und Parkinson eingebunden. Im Verlauf des Projektes erfolgte eine Ausweitung auf alle neurologischen Krankheitsbilder und auf weitere Patienten. Patientenbefragungen zeigten, dass sich ihre Teilhabe durch die Vorteile der Teamarbeit verbessert habe. Aus dem Projekt könne geschlussfolgert werden, dass es notwendig sei, Angehörige stärker einzubinden, die Teamarbeit auszuweiten und finanzielle Anreize zu schaffen.
Auch Dr. Dr. Paul Reuther, Leiter des Zentrums für Rehabilitation Bad Neuenahr/Ahrweiler, referierte über Post-Reha Probleme in der Neurologie. Aus seiner Sicht hat die Medizin auch den sozialen Auftrag, Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen und neurologischen Erkrankungen sozial wieder zu integrieren. Dies bedürfe der Vernetzung der Behandelnden, welche derzeit noch vorwiegend ehrenamtlich ablaufe.
Mit weiteren Beiträgen und einer regen Podiumsdiskussion über die Möglichkeiten ambulanter Teamarbeit wurde die Tagung beendet.
Für Rückfragen steht PD Dr. Elmar W. Busch von den Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen, Klinik für Neurologie, gerne zur Verfügung unter: neurologie@evk-ge.de oder Telefon: 0209 / 160-1501.