15. Mai 2014, 12:39 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
GE. In der Mitte des Ruhrgebiets gelegen, ist Gelsenkirchen Knotenpunkt für den Gütertransport zu Wasser, Schiene und Land. Logistischer Dreh- und Angelpunkt im Herzen dieser Region ist der Hafen Gelsenkirchen. Der größte öffentliche Kanalhafen am Rhein-Herne-Kanal wird in diesem Jahr 100 Jahre alt. Rund 270 geladene Gäste aus Wirtschaft, Presse und Politik folgten der gemeinsamen Einladung von Wirtschaftsförderung und Gelsen-Log zur 100-Jahr-Feier am 15. Mai 2014.
„Das Ruhrgebiet verfügt über das am dichtesten und besten ausgebaute Kanal- und Hafennetz in Westeuropa. Die hervorragende Infrastruktur lädt dazu ein, einen noch größeren Lastenverkehr als bisher auf das Wasser zu verlagern und unsere gemeinsame Energiebilanz ein gutes Stück voranzubringen. Der Stadthafen Gelsenkirchen ist als wichtiges Verteilzentrum für Malz, Mehl, Benzin, Stahl und zahlreiche weitere Güter bei wachsendem Volumen bereits heute einer der Vorreiter“, erläuterte Oberbürgermeister Frank Baranowski zur Begrüßung der Gäste.
„Der Gelsenkirchener Hafen gilt heute als der umschlagsmäßig größte Hafen am Rhein-Herne-Kanal. Betrachten wir allein den Schiffsgüterumschlag, dann verfügt Gelsenkirchen über einen der größten Kanalhäfen in Deutschland“, erläutert Ulrich Köllmann, Geschäftsführer der Gelsenkirchener Logistik-, Hafen- und Servicegesellschaft Gelsen-Log.
Darüber hinaus stellt der Hafen einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor für die Stadt Gelsenkirchen dar. „Heute sind über 60 Unternehmen mit mehr als 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Hafen Gelsenkirchen ansässig. Außerdem ist Gelsenkirchen der Geburtsort des Ausbildungsberufs Fachkraft für Hafenlogistik“, informiert Wirtschaftsförderungsdezernent Dr. Christopher Schmitt.
Einen Überblick über alles Wissenswerte rund um den trimodalen Standort mitten im Ruhrgebiet bot das Bühnenprogramm im Festzelt auf dem Gelände der Spedition Siefert. Nach den Grußworten von Oberbürgermeister Frank Baranowski und Gelsen-Log Geschäftsführer Ulrich Köllmann informierten Unternehmensvertreter im Rahmen einer Talkrunde über die Standortvorteile aus Sicht von Hafenanrainern. An der Talkrunde nahmen teil: Stefan Engelke (Geschäftsführender Gesellschafter Südhannoversche Mühlenwerke), Jörg Becker (Supply Operations Manager Fuels Value Rhine, BP) und Stefan Hegmanns (Geschäftsführer H & H Hegmanns GmbH).
Einen unterhaltsamen Blick sowohl auf das historische als auch auf das aktuelle Hafengeschehen bot der durch Zeitlupe TV produzierte Hafenfilm. Die Ensemblemitglieder des Musiktheaters im Revier, Christa Platzer und Dorin Rahardja sowie der Pianist Bernhard Stengel sorgten mit einer beeindruckenden Aufführung für maritimes Ambiente. Geführte Touren per Schiff und per Bus boten den Gästen am Ende der Veranstaltung die Möglichkeit, in das Hafenambiente einzutauchen.
Kontakt:
Stadt Gelsenkirchen
Dr. Christopher Schmitt
Tel.: 0209 169 22 04
Gelsen-Log
Franz-Josef Grefrath
Tel.: 0209 954-1842
franz-josef.grefrath@gelsen-log.de
Zahlen und Fakten:
Multimodaler Wirtschaftsstandort
Hafen Gelsenkirchen:
Gelsen-Log ist der Betreiber des multimodal erschlossen Hafen Gelsenkirchen und steht als kompetenter Partner für Logistiker, Spediteure, Produzenten sowie Verlader-, Transport- und Service-Unternehmen zur Verfügung.
Der Hafen Gelsenkirchen gilt als einer der wichtigsten Mineralöl- und Getreideumschlagplätze im mittleren Ruhrgebiet. Er ist zugleich der umschlagmäßig größte Hafen am Rhein-Herne-Kanal und am Güterumschlag gemessen einer der größten Kanalhäfen Deutschlands.
Angesiedelt sind momentan rund 60 Unternehmen aus verschiedensten Branchen mit rund 2.000 Arbeitsplätzen
Gesamtfläche: ca.1,2 Millionen/m²
Wasserfläche: ca.120.000m²
Das gesamte Eisenbahnnetz im Hafengebiet hat eine Länge von ca. 15,8 km.
Von Gelsenkirchen aus werden in einem Radius von 150 Kilometern rund 30 Millionen Verbraucher erreicht.
Für Umschlagzwecke stehen ca. 3.500 m ausgebautes Ufer mit ca. 35 Krananlagen bis 250 Tonnen stationär zur Verfügung.
Der Hafen Gelsenkirchen ist ausgewiesenes GI Gebiet.
Nicht nur per Wasser, Schiene oder Straße ist der Hafen optimal erreichbar, das Hafengebiet wurde auch telekommunikationstechnisch zukunftsorientiert an die modernste, breitbandige Datenautobahn Europas angebunden. Mit einem Investitionsvolumen im sechsstelligen Bereich wurden die im Hafen ansässigen Unternehmen an das Glasfasernetz von GELSEN-NET angebunden.
Der Hafen ist an 365 Tagen im Jahr und 24 Stunden am Tag geöffnet.
Im Hafen beschäftigt Gelsen-Log 13 Mitarbeiter.
Verkehrszentrum und Knotenpunkt
Per Binnenschiff sind die Westhäfen Zeebrügge, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam (ZARA) in ca. 20 Stunden erreichbar.
Das Gleisnetz des Hafens ist angeschlossen an das öffentliche Eisenbahnnetz.
Über die Anschlussstellen der Autobahnen A 42, A 2, A 40 und A 52 ist der Hafen ebenfalls optimal zu erreichen.
Die Nähe zu den Flughäfen Düsseldorf, Dortmund und Münster/Osnabrück ist ebenso ausschlaggebend wie die Kürze der Fahrzeiten in die Industrie- und Verbraucherzentren des Ruhrgebietes und seiner Peripherie.
Güterumschlag
Verkehrsträgerübergreifend (Schiene, Straße, Wasser) werden pro Jahr ca. 6 Millionen Tonnen Güter von und zum Hafen Gelsenkirchen befördert. Davon werden per Binnenschiff pro Jahr ca.1-1,2 Millionen Tonnen transportiert.
Die umgeschlagenen Mengen im Hafen Gelsenkirchen entlasten die Straße um ca. 150.000 Lkw Fahrten jährlich. Dabei sind die per Eisenbahn transportierten Mengen von ca. 850.000 Tonnen berücksichtigt.
Durch die angesiedelten Firmen Müller´s Mühle, Avangard Malz und die Südhannoverschen Mühlenwerke entwickelte sich der Hafen Gelsenkirchen in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Getreideumschlagsplätze im mittleren Ruhrgebiet.
Per Binnenschiff werden mittlerweile pro Jahr ca. 300.000 Tonnen Getreide, Reis und Hülsenfrüchte zur Verarbeitung, Veredlung von und zum Hafen Gelsenkirchen transportiert. Ein großer Teil wird danach per Lkw weitertransportiert.
Das Tanklager der BP, jetzt TransTank, ist eines der umschlagsmäßig größten Tanklager in einem Kanalhafen.
Die Avangard Malz AG mit ihrem Hauptsitz in Gelsenkirchen betreibt im Hafen Gelsenkirchen die größte Mälzerei Deutschlands.
Ein Großteil des in der Verkokung von Steinkohle anfallenden Benzols wird von der Arsol Aromatics aufbereitet. Pro Jahr sind das ca. 150.000 Tonnen. Benzol findet insbesondere Verwendung in der chemischen Industrie. Das Unternehmen Arsol Aromatics ist in dieser Sparte der größte Benzolaufbereiter Europas.
Über einen stationären Schwergutkran der Fa. Siefert mit einer Kapazität bis 250 Tonnen werden Schwergüter aller Art verkehrsträgerübergreifend bewegt. Auf dieser Anlage wurde mit Mobilkränen das schwerste, jemals in einem Binnenhafen in Deutschland, umgeschlagene Stückgut mit einem Gewicht von ca. 450 Tonnen auf ein Binnenschiff verladen.
Ca. 160.000 Tonnen Schrott werden pro Jahr per Eisenbahn und Binnenschiff zur den Stahlwerken sowohl in Deutschland, als auch für den Export zum weiteren Transport über die Häfen Rotterdam und Antwerpen versendet.