Jüdische Menschen lebten seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Buer. Ab 1910 bildeten sie eine „Zweiggemeinde“ der Synagogengemeinde Dorsten. Die Gläubigen versammelten sich an den Feiertagen lange im Amtshaus Buer oder im Nebenraum einer Gaststätte. Der Bau einer Synagoge wurde dann mit Privatspenden finanziert. Das Grundstück an der Maelostraße stellte die Stadt Buer zur Verfügung. Die feierliche Einweihung fand am 12. November 1922 statt. „Mein Haus ist ein Haus der Gebete für alle Völker“, stand einladend über dem Eingangsportal. Oberbürgermeister Emil Zimmermann sagte der Gemeinde den Schutz der Stadt zu. Etwa 150 Jüdinnen und Juden lebten zu dieser Zeit in Buer. Bald kamen auch jüdische Gläubige aus Horst zu den Gebeten. 1931 erhielt die Gemeinde ihre Selbständigkeit. Die Gottesdienste in Buer waren jüdisch-liberal geprägt. Die Gläubigen beteten und sangen auch auf Deutsch.In der Synagoge saßen Männer und Frauen in einem Raum.
Aber das jüdische Gemeindeleben konnte sich nur wenige Jahre entfalten. Diskriminierung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung betrafen ab 1933 auch die Menschen in Buer. Am Abend des 9. November 1938 wurde die Synagoge durch Nationalsozialisten verwüstet und angezündet. Die Feuerwehr griff nicht ein. Das Gotteshaus brannte bis auf Reste der Außenmauern ab. Viele männliche Mitglieder der Gemeinde wurden ins Konzentrationslager gebracht. Zahlreiche Familien verließen bald das Land. Die noch verbliebenen Mitglieder der Gemeinde wurden 1942 in Lager deportiert, die meisten wurden dort ermordet. Seit dem 12. November 1992 erinnert ein Gedenkstein an die Synagoge in der Maelostraße. Der Grundriss des Gebäudes wurde durch Pflastersteine links neben und vor dem Hallenbad im Boden sichtbar gemacht. Der Platz davor erhielt im Mai 1993 den Namen Gustav-Bär-Platz. Er war seinerzeit Lehrer und Prediger in der Buerschen Synagoge. Seine Familie wurde von den Nationalsozialisten aus Buer vertrieben und fand Zuflucht in den USA.