Am 29. Juni 2022 weihte Bezirksbürgermeister Joachim Gill im Beisein der Familie von Johann Kollner, Gründungsvorsitzender des Fördervereins Schloss Horst e. V., und des heutigen Vorsitzenden, Dr. Michael Kasperski, die Erinnerungsorte-Tafel Die Rettung des Schlosses – Der Förderverein Schloss Horst e. V ein. Drei weitere neue Erinnerungsorte-Tafeln wurden zugleich am 29.06.2022 eingeweiht, die über die wechselvolle Geschichte des Schlosses, seiner Vorgängerbauten und der Geschichte der Kirchen in Horst informieren.
Der augenscheinliche Verfall des Renaissance-Schlosses Horst und die reduzierte Nutzung als Diskothek veranlasste 1985 Horster Bürgerinnen und Bürger, den Förderverein Schloss Horst e.V. zu gründen, um „ihr“ Schloss zu retten. Die Vereinsmitglieder unter dem Gründungsvorsitzenden Johann Kollner (1922- 2007) setzten sich zum Ziel, das in seinem kunsthistorischen Wert verkannte Baudenkmal in den Besitz der Stadt zu überführen. Um den weiteren Verfall zu stoppen, sollte es künftig eine sinnvolle und gemeinnützige Funktion erhalten.
Was zunächst enthusiastisch und rein ehrenamtlich begann, wurde sehr bald mit der Einbindung wissenschaftlicher Mitarbeiter in Koordination durch den Stadtplaner Dr. Lutz Heidemann professionell weitergeführt. Damit war der Förderverein maßgeblich an den bauhistorischen Untersuchungen und Auswertungen beteiligt. Ebenso fachkundig begleiteten die Mitglieder die Restaurierung des Schlosses von 1992 bis zu seiner Eröffnung als Kultur- und Bürgerzentrum der Stadt Gelsenkirchen am 13. August 1999. Bereits 1993 wurde dieses bürgerschaftliche Engagement und die geleistete fachliche Arbeit mit der Verleihung des Deutschen Denkmalpreises – der silbernen Halbkugel – offiziell gewürdigt. Seit der feierlichen Wiedereröffnung von Schloss Horst beteiligte sich der Verein sowohl an der Reaktivierung der Vorburg als auch am Aufbau des Erlebnismuseums.