Brands, Will - Glaskubus
Skulptur,
1982
Zum Objekt
Etwas versteckt, da rundherum zugewachsen, befindet sich im Garten hinter dem Neubau des Städtischen Museums Gelsenkirchen diese Skulptur von Will Brands - ein 1 x 1 Meter großer Glaskubus, der auf seinem Betonsockel gerade noch über die davor liegenden Buchsbaumbüsche herausragt. Im Gegensatz zu HD Schraders vor der alten Villa des Museums stehenden „Elastic Cube“ handelt es sich hier tatsächlich um einen Kubus, einen Würfel mit rechten Winkeln. Dieser Würfel fügt sich aus einzelnen Glasplatten zusammen, die über vier Edelstahlstangen so gehalten werden, dass ihr Abstand voneinander der Dicke einer Glasplatte entspricht. Durch den Abstand wird der Glaskubus lichtdurchlässig. Er wirkt damit leichter und kann differenzierte Lichtwirkungen erzielen. Laut Reinhold Lange, dem früheren Museumsdirektor in Gelsenkirchen, ändert sich die Lichtbrechung an den Flächen und Kanten „in Abhängigkeit von der Lichtbeschaffenheit, so dass der an sich statische Komplex eine kinetisch-dynamische Dimension hinzugewinnt. Die optisch-physikalischen Eigenschaften des Materials Glas sind somit in idealer Weise zur Geltung gebracht.“ Eine besondere ästhetische Qualität erhält die Plastik zudem durch ihre leicht grün getönten Scheiben, die sich in das Grün der Umgebung einpassen und die umliegenden Bäume und Gebäude spiegeln.
Zum Künstler
Lehre und Beruf verbinden Will Brands mit dem Bereich Reproduktionstechnik und Werbung. Als Künstler widmet er sich unterschiedlichen Techniken und Materialien. Vorerst insbesondere der Malerei und der Verfremdung von Bildmaterial zugetan, verlagerte er Ende der siebziger Jahre sein Arbeitsfeld ins Freie, wo er aus Stahl, Stein, Glas, Kohle oder Ziegel Objekte schuf, die wie beispielsweise das Projekt „Die vier Elemente“ zeigt, Aktion und Veränderung miteinbeziehen.
Im Rahmen des genannten Projektes übergab Brands an vier ausgewählten Standorten in NRW für jeweils fünf Jahre ein Bild einem Element. So vergrub er 1978 eines der Bilder in der Erde und befestigte ein anderes an einem in der Ruhr liegenden Museumsschiff. 1983 trug er die übrig gebliebenen Fragmente wieder zusammen und stellte sie im Städtischen Museum Mülheim an der Ruhr aus.
Hintergrund
Der Glaskubus entstand im Rahmen der Projektreihe „Die Elemente im Revier“, die Brands zwischen 1980 und 1982 in den Städten Essen, Mülheim, Gelsenkirchen und Marl initiierte. Dazu stellte er unter anderem im Grugapark Essen eine „Eisenkonstruktion“ auf, deren Verkleidung verbrannt wurde und richtete am Marler Rathaus ein Kohlefeld her.
Für Gelsenkirchen sah Brands ursprünglich einen Glas-Obelisk vor, der jedoch technisch nicht wie geplant umgesetzt werden konnte.
Servicebereich
Adresse
Skulpturengarten des Kunstmuseums Gelsenkirchen, Horster Straße 5-7
Horster Straße 7
45897 Gelsenkirchen