Theater/Ballett, 25. Januar 2024, 20:00 Uhr, Consol Theater
Leonce und Lena. Bildrechte: Compagnie Ambrella & Rosenfisch
Compagnie Ambrella & Rosenfisch, Hamburg / Aachen
Spiel: Heike Klockmeier & Stephan Wunsch
Regie: Dietmar Staskowiak
Figuren: Jürgen Maaßen, Stephan Wunsch
„Warum muss gerade ich es wissen?!“ – Der junge Prinz Leonce durchschaut die Hohlheit etablierter Wichtigtuer. „Ein nützliches Mitglied der Gesellschaft werden?“ Auf keinen Fall! Zum Glück trifft er den Lebenskünstler Valerio, der ihn in der Kunst des Narr-Seins unterrichtet. Es liegt auf der Hand: Nur als Narr kann man der Narrheit der Welt begegnen. Als er auch noch eine wildfremde Prinzessin heiraten soll, entschließt er sich zur Flucht.
Unterwegs trifft er Lena – eine junge Frau, die ebenfalls alles hingeworfen hat, um ihrem vorbestimmten Schicksal zu entfliehen. Beide staunen: Ist da doch eine Stimme, die antwortet? Kaum jemand hat die Widersprüche seiner Zeit so klar gesehen wie Georg Büchner. Er begriff den Menschen als unfreies Wesen, bedrängt von Armut, Tyrannei und dunklen Trieben. Von der Polizei verfolgt, von Krankheit geplagt, schrieb Büchner im Exil eine leichte, helle Komödie: Ein Marionettenspiel, ein Narrenstück, das mit dem Entsetzen Spott treibt.
„Der Abend erfüllt einerseits alles, was man sich von Büchners subversivem Lustspiel wünscht, Romantik, Fantasie, auch einen erfrischenden nonchalanten Umgang mit Pflichten und Zwängen. Aber gleichzeitig ist er verschattet, dunkel und böse. Dass das Spiel und die Marionetten hochvirtuos sind, tut sein Übriges, mehr kann man sich eigentlich nicht von zeitgenössischem Puppentheater wünschen.“
(aus der Premierenkritik im Hamburger Abendblatt, 25.04.2022)
Eintritt: 16,- €, 13,- € (Ermäßigung)