Führung, 20. März 2023, 14:00 Uhr - 15:30 Uhr, Fördersystem (ehemalige Rungenbergschule)
Internationale Wochen gegen Rassismus. Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen
Der Künstler Gunter Demnig begann vor etwa 20 Jahren, kleine Messing-Gedenktafeln auf Gehwegen zu verlegen – dort, wo NS-Opfer gewohnt oder gewirkt haben. In Gelsenkirchen gibt es bisher 281 solcher Gedenksteine (Stand 08/2022), die als kleine Lernorte fungieren und dezentrale Gedenkstätten bilden. „Man stolpert mit dem Kopf und mit dem Herzen über die Stolpersteine. Und wenn du den Namen lesen willst, musst du dich vor dem Opfer automatisch verbeugen“, so Gunter
Demnig. Mit seinem Projekt will er vor allem Jugendliche erreichen und ihnen einen anschaulichen Zugang zur jüngeren deutschen Geschichte eröffnen. Interessierte erlangen so einen direkten Zugang zur lokalen NS-Geschichte mit der Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit der NS-Gewaltherrschaft und der Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung. Die Beschäftigung mit einzelnen Schicksalen hilft, die abstrakt hohe Zahl der Ermordeten zu realisieren und diese weniger als anonyme Opfer zu betrachten. An den Stolpersteinen als dauerhafte Zeichen der Erinnerungskultur finden sich Informationen zu Lebens- und Leidenswegen der Menschen, die den Nationalsozialisten
zum Opfer fielen (Quelle: stolpersteine-gelsenkirchen.de). Die Gelsenkirchen-AG des Fördersystems möchte den Teilnehmer*innen ihre Stadt mit besonderen Orten und wichtigen Anlaufstellen näherbringen.
An den Stolpersteinen wird Vergangenheit mit Gegenwart konfrontiert. Diese kleinen Lernorte sollen nicht zuletzt auch darauf aufmerksam machen, wozu Ausgrenzung, Menschenfeindlichkeit und Dehumanisierung führen können, so dass auch das Fördersystem zum Motto „Misch Dich ein“ anschaulich sensibilisieren möchte.
Für Teilnehmer*innen des Fördersystems (Gelsenkirchen-AG).
Dieser Termin ist kostenfrei.