Vortrag, 19. Oktober 2022, 18:00 Uhr - 20:00 Uhr, Bildungszentrum
Zwischen 1933 und 1939 flohen rund 60.000 deutsche Juden vor dem Nationalsozialismus ins britische Mandatsgebiet Palästina. "Jeckes" nannte man sie, vermutlich wegen ihrer Kleidung: Ihre eleganten Jacketts passten nicht in das neue Land mit seinem extremen Klima, ebensowenig ihre Träger. Überwiegend aus dem deutschen Bürgertum, brachten sie ihre "preußischen Tugenden" mit: Ordnung, Fleiß und Pünktlichkeit. Die einheimische Bevölkerung reagierte mit Ausgrenzung, bestenfalls mit Spott. Entsprechend schwer fiel den meisten Jeckes die Gewöhnung an die neue Heimat. Dennoch fanden sie ihren Ort in dem Gebiet, das als Staat noch gegründet werden musste. Mehr noch: sie schufen Strukturen, bauten auf und hinterließen bleibende Spuren im Land. Israel wäre nicht Israel ohne die Jeckes, heißt es. Aber auch in der deutschen Geschichte schrieben sie ein wichtiges Kapitel, das heute im Zuge internationaler Migrationsbewegungen neu verhandelt wird.
Die Historikerin Dr. Sassenberg greift darin unter anderem auf eigene Forschungszusammenhänge zurück, die sie mehrfach nach Israel (und in die Welt der Jeckes) führten.
Je nach Stand der Corona-Pandemie wird der Vortrag ggf. per Zoom durchgeführt.
Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich!
Dieser Termin ist kostenfrei.