Querbeet Kulturfestival im Metropolengarten in Gelsenkirchen Rotthausen
Festival, 20. August 2021 - 29. August 2021, Metropolengarten auf Dahlbusch e.V.
Das Querbeet Kulturfestival ist vom 20.8. bis 29.8. 2021 zurück im Metropolengarten in Gelsenkirchen Rotthausen. Bildrechte: Metropolengarten auf Dahlbusch e.V.
Freitag, 20. August
um 18:30 Uhr: Eröffnung des Kulturfestivals durch die Schirmherrin, Frau Oberbürgermeisterin Karin Welge. Dazu im Eröffnungsprogramm Tanzperformance von Katrin Banse aus Münster.
Seit mehr als 16 Jahren steht Katrin Banse als Tänzerin auf und als Choreografin hinter der Bühne. Die Leidenschaft für das Tanzen führte sie direkt nach Beendigung ihrer Schulzeit an das London Studio Centre. Sie schloss ihr Studium dort erfolgreich mit dem Bachelor of Arts in Theatre Dance ab und wirkte in zahlreichen Produktionen und freien Projekten auf vielen großen Bühnen als Tänzerin und Choreografin mit (u.a. für Samir Akika/Unusual Symptoms, Cocoondance, Artscenico, Brachland Ensemble, TJO Theater Münster). Katrin Banse nutzt den Tanz als Sprache, um Geschichten zu erzählen und Menschen zu verbinden. Ihr gelingt es, Gedanken und Gefühle in physische Ästhetik des tänzerischen Ichs zu verwandeln. Dieses „Ich“ wird im Einklang mit der Musik sichtbar und findet so den Weg zu den Zuschauern. Dabei erstaunte sie in zahlreichen Projekten das Publikum immer wieder mit Tanzimprovisationen, die sich im Moment der Darbietung kraftvoll und gleichzeitig sensibel entwickelten.
Gesangseinlagen von Lana Sebastian und Nadin Parisi (Gesangsschülerinnen an der Musikschule Pianofortelier).
Lana Sebastians Lieblingsgenres sind vor allem Musical und Disney, da sie mit Musik gerne Geschichten erzählen möchte.
Die Schülerin Nadin Parisi, 18 Jahre alt, singt schon seit sie ihrem vierten Lebensjahr. Privat begleitet sie sich immer auf der Gitarre, die sie auch erlernt hat. Neben der Teilnahme bei „The Voice Kids“ und zahlreichen Bühnenauftritten, hat sie bereits eine Studioaufnahme eines von ihr verfassten Songs
Begleitet am E Piano werden die beiden Sängerinnen von ihrer Gesangslehrerin Svetlana Fomenko.
ab ca 19:30 Uhr: Jazzkonzert mit dem Meinhard Siegel Trio +
Seit nunmehr 20 Jahren und fast 400 Konzerten in Deutschland und Schweden ist die Band in unveränderter Besetzung unterwegs. Lediglich der Gitarrist Heribert Horstig ist im Jahr 2013 hinzu gekommen.
Besetzung: Meinhard Siegel - Piano; Heribert Horstig - Gitarre; Theo Giebels - Bass; Andreas Küster - Drums
Samstag, 21. August
um 19:30 Uhr: Oldiekonzert mit den Servants aus Gelsenkirchen
The Servants lassen Rocklegenden aufleben „We will rock you“ versprachen einst „Queen“ und so halten es auch die Musiker der Kultband The Servants aus dem Ruhrgebiet. Die Rockband präsentiert eine kulturelle Achterbahnfahrt durch die musikalischen Welten der 60er, 70er und 80er Jahre mit viel Rock`n`Roll, Beatmusik und mitreißenden Grooves. Mit den größten Hits der erfolgreichsten Live-Bands aller Zeiten wie The Beatles, Queen, AC/DC, ZZ-Top, Dire Straits, Rolling Stones, Deep Purple, CCR, Sweet, Guns`n`Roses, Toto, E.L.O. oder Status Quo wird jeder Live-Auftritt zur ultimativen Retro-Party. Classic-Rock of Heroes Sie rockten mit Smokie, Sweet oder Rattles und teilten sich die Bühne mit vielen Stars der 60er und 70er Jahre wie Drafi Deutscher oder Chris Andrews. Bei ihren Fans genießt die Band seit vielen Jahren ein hohes Ansehen und viele ihrer Konzerte in Clubs und kleinen Hallen sind bereits im Vorfeld ausverkauft. Der Blick auf die Setliste lässt schon erahnen, was die Gäste bei einem Konzert erwartet: Summer of 69, Rebel Yell, Born to be wild, Whatever you want, Jump, Davy`s on the road again oder Willenlos sind nur einige Titel aus dem vielseitigen, abwechslungsreichen Programm der Band. „Man muss den Leuten einen Groove servieren, der sie mitnimmt“ so Gitarrist und Frontmann Bernhard Wedding, der noch von der UrBesetzung aus den 60er Jahren mit dabei ist. “The Servants” haben eine Menge Hits im Repertoire und spielen Rockmusik „Quer Beet“ auf hohem Niveau, verbunden mit einer druckvollen Live-Performance. Alle Songs zelebriert die Band mit Spielfreude und Hingabe denn der Spaß auf und vor der Bühne ist den Musikern das Wichtigste.
Sonntag, 22. August
um 11 Uhr: Frühschoppen mit Jimmy Stoekius aus Essen.
Erstmals wird es im Metropolengarten einen musikalischen Frühschoppen geben. Kein Geringener als Jimmy Stoekius wird den Frühschoppen musikalisch aufheizen. Jimmy Stoekius, ist Gründungsmitglied der Ruhrpott Band „The Starfighters’’ und spielt schon seit den 50er auf seiner Gitarre. Anfangs waren es nur 2-3 Griffe auf der Gitarre aber damit konnte er bereits Skiffle spielen! Als Solo Künstler tritt Jimmy immer mal wieder mit seinem Banjo auf, damit schaffte Er es, den 1sten Platz beim Twistfestival´63 In der Niederrhein Halle zu belegen.
um 16 Uhr: Lesung mit Elke Schleich.
Elke Schleich liest aus ihrem neuesten Roman: Sylter Rosen, der Ende Mai 2021 im Pieper Verlag erschienen ist.
„Sylt im Sommer und ein familiengeführter Pferdehof" - Ein Inselroman zum Träumen.
Liebeskummer, Geldsorgen und Schreibblockade: Es könnte besser laufen für die junge Autorin Lisa. Traummann Markus hat sich als Betrüger entpuppt und Lisa ohne einen Cent und mit einer üppigen Hotelrechnung auf Sylt sitzengelassen. Außerdem ruft ihr Verlag täglich an und möchte endlich eine Idee für ihren neuen Roman sehen. Da kommt der Job auf dem Insel-Pferdehof gerade recht. Hier trifft Lisa den wortkargen, aber attraktiven Kristian, der zwar ihr Herz bewegt, den sie aber nicht recht einschätzen kann ...
Textschnipsel:
»Ich antwortete nicht auf seine Frage. Sein linker Arm lag auf der Banklehne. Er könnte mich erreichen mit seiner Hand, meine Schulter berühren, wenn da nicht ein Geschirrtuch zwischen uns wäre. Würde er dann den Arm um mich legen? Ein Geschirrtuch, das uns trennte – verflucht.«
um 18 Uhr: Konzert mit Ivano Onavi, Bochum
Ivano Onavi wurde in Kasachstan geboren. Seit seinem Studium an der Folkwang Universität der Künste, wo er klassische Gitarre erlernte, befasst er sich vorwiegend mit Weltmusik.
um 19:30 Uhr: Konzert mit NoMess, Solingen
Erfahrene Musiker in Symbiose mit exzellenten Sängerinnen liefern unaufdringlichen Smooth-Pop, der Sie und Ihre Gäste durch die Veranstaltung begleitet
Cool down and Groove mit vokalen Tautropfen . Neben der üblichen Besetzung mit Keyboard, Gitarre, Drums und Bass gibt es bei NoMess zwei Besonderheiten wie Morgentau auf der Petersilie: Die exquisiten Stimmen von den Sängerinnen Leonora und Elena! Sie sind jeweils bundesdeutsche Preisträgerinnen der jungen Musikszene. NoMess liefert dazu einen relaxten groovenden Klangteppich. Die Vocals lassen es erotisch knistern und reichen mühelos bis zu absolut kraftvollen Soul-Diven. Die erfahrenen Bandmitglieder liefern den unaufdringlichen Funky-Jazzigen Smooth-Pop. Genau diese musikalische Ausrichtung unterscheidet NoMess von anderen Bands. NoMess wird sonst für Konzerte, Festivals und stilvolle Eröffnungsfeiern gebucht. Elemente aus Lounge, Chill Out, Pop, Soul Funk bis hin zu Reggae verbinden die Musiker zu einem angenehmen Stilmix.
Mittwoch, 25. August
um 19 Uhr: Städt. Musikschule Gelsenkirchen
Wie schon letztes Jahr, so ist auch diesmal wieder der Mittwoch beim Kulturfestival für die Musikschule Gelsenkirchen reserviert. Wladislaw.Bohdanov, ein sehr talentierter Akkordeonschüler, eine Querflötengruppe von der Dozentin Anna Kim, sowie die Gitarrengruppe von Stefan Nern. Vorraussichtlich wird der Leiter der Musikschule, Christian van den Berg, noch eine Hornistin am Piano begleiten.
ab 20:30 Uhr: Jazzkonzert mit dem Trio Schroer / Bektas / Nebel
Die drei Musiker (E-Piano, Oud und Bass) stellen ihr Debütalbum „Exit“ vor.
Exit – der Ausgang als Chance, als Startpunkt für Neues, Weitschweifendes, als Tor zur Überwindung eigener Begrenzungen. Mit diesem Bild vor Augen schloss sich 2020 das Trio Schroer/Bektas/Nebel zusammen, um einen gemeinsamen musikalischen Weg einzuschlagen. Initiiert von Oliver Schroer (p), entstand zusammen mit Ahmet Bektas (Oud) und Johannes Nebel (b) der Plan, die im Jazzkontext weitverbreiteten Instrumente Piano und Kontrabass mit der eher unbekannteren, orientalisch anmutenden Oud klanglich zu verschmelzen. Als erstes Resultat dieser Zusammenarbeit erscheint im Frühjahr 2021 das Debütalbum „Exit“. In den verschiedenen, überwiegend aus eigener Feder stammenden Kompositionen kreiert das Trio mit dieser ungewohnten Instrumentierung einen besonderen Raum, mal dicht und voll, mal weitläufig und offen. Das Zusammenspiel gestalten Schroer/Bektas/Nebel dabei äußerst vielseitig, immer wieder mit Platz für individuelle Entfaltung, ohne dass einer der Musiker die anderen beiden dauerhaft dominiert. Der volle, warme und akustische Klang der Instrumente rundet die Musik des Trios zu einem stimmungsvoll-harmonischen Ganzen ab.
Donnerstag 26. August
um 16 Uhr: Lesung mit Suleman Taufig "Im Schatten der Gasse" (Für Kinder und Jugendliche im Schulalter)
zum Buch: »Sein Vater hielt ohnehin nicht viel von der Schule und vom Bücherlesen. Er sagte, sein Sohn brauche Liebesbriefe weder zu schreiben noch zu lesen, denn er habe bereits ein Mädchen für ihn gefunden, das Abu Hanna später heiraten werde.« Die Gasse in Damaskus, von der Suleman Taufiq erzählt, ist Schauplatz von Hochzeitsfesten, ist geselliges Forum und Bühne der Eitelkeiten. In humorvoll erzählten Szenen entwirft der Autor ein farbenfrohes Mosaik arabischer Lebensart.
Zum Autor: Suleman Taufiq ist ein deutsch-syrischer Autor und als Lyriker, Erzähler, Musikkritiker, Publizist, Herausgeber und Übersetzer arabischer Literatur bekannt und lebt in Aachen. 1953 in Beirut geboren (Eltern stammen aus Syrien) verlebte Taufiq seine Kindheit in Damaskus, um 1971 nach dem Abitur ein Studium der Philosophie und Komparatistik in Deutschland aufzunehmen. Sein erster Gedichtband in deutscher Sprache erschien 1978. Sein Werk umfasst inzwischen mehr als 36 Titel. Neben Gedichten, Romanen, Erzählungen und Essays schreibt er Geschichten für Kinder und übersetzt arabische Werke ins Deutsche sowie zahlreiche deutsche Dichter ins Arabische. Darüber hinaus arbeitete er als Autor für Fernsehen und Radio, u. a. für WDR, hr, SWR und DLR. Suleman Taufiq erhielt 1983 den Literaturpreis der Stadt Aachen und ist zweifacher Stipendiat des Kultusministeriums NRW. 2015 war er für den Europäischen CIVIS Radiopreis nominiert, außerdem erhielt er den Medienpreis des Berufsverbands der Kinder und Jugendärzte in der Kategorie Hörfunk.
um 19 Uhr: Die Bluebox Show beim Querbeet Kulturfestival
Die Bluebox Show querbeet im Zeitraffer Da ist sie wieder: Die offene Bühne, die macht, was sie will! Die 103 bluebox Show der IkM Gelsenkirchen fängt am 26.08.2021 so an, wie sie im letzten Jahr aufgehört hat, nämlich als Gast im Metropolengarten beim Querbeet Festival unter der Obhut von Künstler und Kulturmacher Helmut Warnke. Doch auch wenn es einige bekannte Gesichter geben wird, diesmal läuft alles etwas anders. Es wird rasant. Denn das Motto heißt: Zeitraffer! Und der Titel ist Programm. Das Team Chris, Kery, Nils und Fabi sorgen für ein unerbittliches Bühnenmanagement im Wettrennen mit der Zeit. 10 Minuten bekommt jeder auftretende Act inklusive Aufbau, Soundcheck und kurzer eigener Anmoderation; es geht also zu wie beim Staffellauf. Mit gestimmten Instrumenten am Bühnenrand in Startposition bereithalten, auf Startschuss Bühne stürmen, das Technik-Team auf Hochtouren, schnell, schnell, schnell, die Stoppuhr läuft! Kurze Selbstansage, direkt loslegen, Soundcheck während der ersten Klänge. Ob das mal gut geht?! Zumindest ist unfreiwilliger Slapstick in den Umbauphasen vorprogrammiert. Lachen erwünscht. Wer von den gestandenen Musikerinnen und Musikern nimmt diese Challenge an? Meldet euch bis 25.08.2021 an unter info@ikm-ge.de, Stichwort: Zeitraffer! oder kommt am 26. August spätestens bis 18:30 Uhr zur Anmeldung in den Metropolengarten. Die Bluebox Show startet um 19:00 Uhr und zwar pünktlich….
Freitag, 27. August
um 19:30 Uhr: Konzert mit Relate aus Gelsenkirchen
Festivalbühne, Fußballstadion, Studentenkneipe, Theater, Kino, Zirkus, Straße - Die Multiinstrumentalisten reißen mit ihren Songs aus Electronic Rock und Synthpop szenenübergreifend und auf jeder Bühne das Publikum mit. Keine Bar ist zu klein und kein Festival zu groß, von privaten Geburtstagsfeiern bis zu Stadtfesten, von leeren Kellerclubs bis zur Halbzeitshow im vollen Fußballstadion, vom Proberaum bis zum Festival; Relate sind überall. Ihre Show lebt von emotionalem Gesang in allen Lagen, dem Einsatz verschiedenster Instrumente, einer unverwechselbaren Bühnenpräsenz und einem breiten Repertoire von rockig über poppig und elektronisch bis zu dramatischen Balladen. Mal lässig und mal monumental arrangiert klingen die Songs der Band altvertraut und brandneu zur gleichen Zeit und bleiben dabei doch ungemein eingängig. Den ein oder anderen Hörer erinnern sie bisweilen an den Sound der Achtziger, doch sind sie in ein völlig neuartiges Gewand verpackt. Untermalt von durchdachten Arrangements und treibenden Rhythmen erzählen Relates Texte auf ganz persönliche Weise immer ehrlich und mit Bezug auf tatsächliche Ereignisse von zwischenmenschlichen Beziehungen, unserem Umgang mit der Gesellschaft oder Eindrücken, für die einfache Worte nicht ausreichen.
Samstag, 28. August
um 18 Uhr: Konzert der Band SixTurnsNine aus Düsseldorf
Fast tanzbare Trip-Hop Beats, düster hypnotisierende Bass Gitarren und pulsierende Electronica tragen die dunkel-bluesige Stimme von Anja Trodler. Das 90iger Jahre-Gewand bedeckt den Sound der Band jedoch nur teilweise: das Soundspektrum ist breit angelegt. Einflüsse aus Breakbeats, atonalem Industrial, New Wave, den klassischen Woodstock-Bands oder Dub sind zu entdecken. Die Band besteht seit 2015 und wurde von Philip Akoto, Lutz Bauer und Anja Trodler in Düsseldorf gegründet. Die Bandmitglieder kommen aus sehr unterschiedlichen musikalischen Hintergründen (Death Metal, Industrial/Noise/Ambient, Blues) – da die Songs zu dritt geschrieben werden, ist ein kreatives Spannungsfeld vorprogrammiert.
um 20 Uhr: Konzert mit dem Duo TiktAAlik
TiktAAlik ist ein estländisch/deutsches Trip-Hop/Electronic Music Duo bestehend aus Sängerin Layn und MoS Renaud. Seit der Gründung im Sommer 2016 wurde TiktAAlik für über 60 Gigs & Festivals (u.a. Bochum Total, Chillin' Hennesee und Extraschicht) gebucht und besticht durch Layn's präsente Bühnenshow und den dynamischen und fetten Live-Sound, der auch durch Gastmusiker (Percussion, Violine und Trompete) veredelt wird. Wenn man eintaucht in die Musik von TiktAAlik, fühlt man sich direkt verortet in die Weiten und Tiefen Islands. Dünne Eisschichten und heiße Geysire ziehen an einem vorbei. Vor allem wenn man dann auch die faszinierenden Melodien der Sängerin vernimmt, fühlt man sich unweigerlich an Björk erinnert. Und doch ist der Gesang weit entfernt von einer Kopie. Die eigene Ausdrucksweise, das Spiel mit ihrem Stimmsound, ihre grenzenlose Emotionalität nimmt den Hörer buchstäblich gefangen und mit auf die Reise durch die Geschichte ihrer Songs. Das Debut-Album von TiktAAlik ist unglaublich spannend und vielfältig. Kaum hat man sich eingeigelt in die Schönheit und Weichheit der ruhigen Songs und Synthesizer, da reißt einen ein bewusst eingesetzter Trip-Hop-Beat aus seiner Entspanntheit. Die Klangbreite der elektronischen Sounds ist fesselnd, aber auch Jazz-Elemente klingen hier und da an, wenn echte „analoge“ Instrumente wie z.B. Streicher auftrumpfen und eine melodiöse Interessantheit in die Songs schleusen, die man zunächst im Entferntesten nicht vermutet hat. TiktAAlik faszinieren wie Polarlichter im kühlen Norden. Eine Erscheinung, die man festhalten möchte. Kräftig und zart zugleich. Stationen: 2017: Gewinn des Lalla:Labor Förderpreises (Ecce/ Land NRW) - VÖ Album TiktAAlik 2018: Nominierung für den popNRW-Preis 2018 in der Kategorie Newcomer 2019: Auftritte bei Bochum Total und Extraschicht
Sonntag, 29. August
um 16 Uhr: Lesung mit John von Düffel aus Potsdam
Der Schriftsteller John von Düffel aus Potsdam liest aus seinem Buch „Die Wütenden und die Schuldigen", das im Juli 2021 im Dumont Buchverlag erschienen ist. Ein vielschichtiger Familien- und Gesellschaftsroman in Zeiten von Corona, der die Themen unserer Zeit mit großen Fragen nach dem Verhältnis von Mensch und Natur, nach Zugehörigkeit und Isolation, nach dem Leben und Sterben in Zeiten der Pandemie verbindet.
zum Buch: März 2020: Ein protestantischer Pfarrer in der Uckermark, der dem Tod ins Auge blickt. Eine Anästhesistin der Charité, die mit einem Rabbi zusammen in Quarantäne gerät. Ein Kunststudent, der heillos in seine Professorin verliebt ist und in eine Welt der Betäubung abdriftet. Und Selma, die Enkelin, Tochter und Schwester der Genannten, die diese Familie irgendwie zusammenhalten soll – keine leichte Aufgabe in Zeiten von Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln, in denen Distanz zur Tugend wird und Nähe zum Problem.
Die vier auseinandergerissenen Familien-mitglieder sind weniger durch Ähnlichkeit miteinander verbunden als durch eine gemeinsame Leerstelle: Holger, Pfarrerssohn, Ex-Mann und Vater der Protagonisten befindet sich nach einem Suizidversuch in einer Klinik und ist nunmehr so gut wie unerreichbar. Für jede der Figuren bedeutet er eine Lücke, einen Phantomschmerz der anderen Art. Doch Holger ist nicht der einzige Ab-wesende, der im Leben der Familienmitglieder viel präsenter ist, als sie es wahrhaben wollen. Die Verschwundenen – Lebende wie Tote – und die Wut- und Schuldgeschichten, die zu ihnen führen, kommen immer mehr zum Vorschein in dieser extremen, brennglasartigen Zeit.
zum Autor: John von Düffel wurde 1966 in Göttingen geboren, er arbeitet als Dramaturg am Deutschen Theater Berlin und ist Professor für Szenisches Schreiben an der Berliner Universität der Künste. Seit 1998 veröffentlicht er Romane und Erzählungsbände bei DuMont,
u. a. ›Vom Wasser‹ (1998), ›Houwelandt‹ (2004), ›Wassererzählungen‹ (2014), ›Klassenbuch‹ (2017), ›Der brennende See‹ (2020) und zuletzt ›Wasser und andere Welten‹ (Neuausgabe 2021). Seine Werke wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Aspekte-Literaturpreis und dem Nicolas-Born-Preis.
um 19 Uhr: Abschlusskonzert des Festivals mit dem Gelsenkirchener Musiker Norbert Labatzki feat Tis Marang und Anna Größbrink mit der Literarischen Revue „Viel zu wenig ist gesagt“, gemäß einer Verszeile des Gelsenkirchener Arbeiterdichters Richard Limpert.
Diese Revue wendet sich an ein literaturinteressiertes Publikum, es ist demnach auch kein Konzert, sondern ein Konzept, das in dramaturgisch multimedial angelegter Weise noch einmal in die Zeit der Arbeitskämpfe, der Fronten zwischen Arbeitern und Eignern, aufbrechenden politischen Strukturen und der Emanzipation der Frauen als eine weitere Epoche zurückgeht, ohne jedoch dabei in Nostalgie oder Abwertung zu verfallen. Die Revue geht stattdessen der Frage nach: Was ist vom damaligen literarischen Aufbruch geblieben? Als Teil des „Duo Zündholz“ vertonte Norbert Labatzki in den 1980er Jahren Texte der Arbeiterdichter und stand somit in engem Kontakt zum „Werkkreis Literatur der Arbeitswelt“. Beispielsweise führte er auch mit den damaligen Dichter*innen viele Diskussionen um Textinhalte und nahm so auch direkt an einigen literarischen „Geburten“ teil. Es war eine aufregende und „wilde“ Zeit, gut zu nachzusehen in der damaligen Fernsehproduktion des WDR: „Fast ein Prolet - Richard Limpert“. Bis heute gilt der Werkkreis als international beispielhaft innerhalb der Literaturgeschichte. Diese literarischen Wurzeln des Ruhrgebiets verdienen ein „Nicht-Vergessen-Werden“. Sämtliche Eigenkompositionen wurden von Norbert Labatzki überarbeitet, teilweise neu komponiert und den heutigen Hörgewohnheiten angepasst. Dabei stehen ihm wunderbare Musikerinnen zur Seite: Tis Marang und Anna Größbrink! Mit Hilfe der Autorin Astrid Becker entstand so eine Mischung aus Musik, O-Tönen, „Tagesschau-Nachrichten“, Filmbeiträgen…. Spannende 90 Minuten, an deren Ende vielleicht neue Visionen unserer Arbeitswelt entstehen.
Kosten
Dieser Termin ist kostenfrei.