Vortrag, 25. Mai 2021, 19:00 Uhr - 20:30 Uhr, Online
Unübersichtlich viele künstlerische Strömungen seit den 1960er Jahren und bis in die Gegenwart berufen sich auf den französisch-amerikanischen Künstler Marcel Duchamp (1887-1968), wenn es um die Legitimation ihrer eigenen Verfahren geht. Eine besondere Rolle spielen hierbei Duchamps "Readymades" - kaum oder gar nicht veränderte Alltagsgegenstände -, die zu Gründungswerken der Konzeptkunst stilisiert werden. Es gilt aber auch für neuartige Verbindungen zwischen Kunst und Wissenschaft, für die Duchamps Auseinandersetzung mit der vierdimensionalen Geometrie wegweisend war, oder auch für die jüngere Kunstbewegung der "Institutional critique" - als einer Kunstform, die nicht einzelne Kunstwerke hervorbringen will, sondern die Funktionsweise des Kunstsystems aufzudecken versucht.
Inwieweit diese vielfältigen Bezugnahmen auf Duchamp gerechtfertigt sind, lässt sich nur aufgrund einer genaueren Kenntnis von Duchamps Werken abschätzen. Im Vortrag werden daher Duchamps Hauptwerke vorgestellt und analysiert. Damit geht der Onlinevortrag sozusagen rückwärts: von der umfassenden Wirkung von Duchamps Kunst zurück zu den einzelnen Werken.
Der Referent ist Professor für Kunstgeschichte der Moderne und der Gegenwart an der Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und hält den Vortrag live online. Er kann von zuhause verfolgt werden. Technische Voraussetzungen sind ein internetfähiges Endgerät mit Lautsprechern oder Kopfhörern. Die Zugangsdaten werden nach der Anmeldung zugeschickt.
Dieser Termin ist kostenfrei.