Vortrag, 03. Februar 2021, 19:00 Uhr - 20:30 Uhr, Online
Die Akropolis in Athen. Bildrechte: www.pixabay.com
Am Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr. fanden in Attika entscheidende politische und soziale Umbauprozesse statt, welche die Stadt Athen und ihr Umland eine Sonderstellung in Griechenland einnehmen ließen. Zum ersten Mal in der Weltgeschichte wurde sozialer Einfluss rigoros von politischer Macht abgekoppelt, eine Staatsform entwickelte sich, welche die Athener selbst um 450 v. Chr. als Demokratie bezeichneten, an der zumindest alle freien männlichen Bürger teilnehmen konnten. Dies führte zu einem ungeheuren Selbstbewusstsein: innerhalb kürzester Zeit wurden in Kunst, Architektur, Rhetorik, Philosophie, Drama und Geschichtsschreibung Gipfelleistungen erreicht.
Der Vortrag soll diesen Weg anhand von Beispielen nachzeichnen. Dabei soll das klassische Athen beileibe nicht idealisiert werden: auch die dunklen Seiten sind anzusprechen. Athen agierte als maritime Großmacht imperialistisch und aggressiv in der Ägäis. Frauen, Sklaven, Fremde und Kinder (und d.h. die Mehrheit der Bevölkerung) waren von politischer Partizipation ausgeschlossen. Und obwohl sich eine hochstehende, demokratische Gerichtsbarkeit etablierte, die ein staatliches Gewaltmonopol (vergeblich) durchzusetzen suchte, waren z.B. Menschenrechte oder ein Berufungssystem unbekannt. Der Referent ist im Arbeitsbereich Alte Geschichte der Universität Hamburg tätig.
Dieser Online-Vortrag kann auf dem Rechner zuhause verfolgt werden. Anmeldung und Zugangsdaten unter:
brigitte.schneider@gelsenkirchen.de oder www.vhs-gelsenkirchen.de.
Dieser Termin ist kostenfrei.