3. Sinfoniekonzert der Neuen Philharmonie Westfalen. Bildrechte: Nikolaj Lund
Bei der Uraufführung von Igor Strawinskys rhythmus-explodierendem „Le sacre du printemps“ war das Stampfen des Orchesters nicht leiser als das Toben des entrüsteten Publikums. Längst sind die ekstatischen Urgewalten Kult: „Rhythm is it!“ hieß der Film über das „Sacre“-Education-Projekt von Simon Rattle und den Berliner Philharmonikern. Das Schlagzeug hat Konjunktur. Percussion-Virtuosen wie Alexej Gerassimez eröffnen ihrer „Schießbude“ ungeahnte Möglichkeiten. Der Sohn einer Musikerfamilie aus Essen und Preisträger des ARD-Musikwettbewerbs wird als Solist von großen Orchestern eingeladen und hat seit 2017 eine Professur in München inne. Avner Dormans mitreißendes Konzert „Frozen in Time“ führt die Besucherinnen und Besucher in die Urzeiten eines auseinanderbrechenden Riesenkontinents zurück. Neue Kontinente entstehen mit dynamischer Musik und der ganzen Palette des Schlagwerks, von „Ethno-Klängen“ aus Afrika und Asien bis zum Schmelztiegel Amerika. Dass Isländer ein besonderes Verhältnis zu rauen Ritualen haben, weiß man spätestens seit dem kollektiven „Huh“-Klatschen der Wikinger-Kicker bei der letzten Fußball-EM. Atli Heimir Sveinsson, Komponist aus Reykjavik, mixte in seinem „Icerapp“ nordische Schlachtrufe mit Anspielungen auf Strawinskys „Sacre“ und Gershwins „I Got Rhythm“.
Mit: Alexej Gerassimez (Schlagzeug), Neue Philharmonie Westfalen und GMD Rasmus Baumann (Leitung)
Eintritt: 12,00 – 34,00 € | Info: 0209 4097-200