Konzert, 02. September 2018, 17:00 Uhr, Neue Synagoge Gelsenkirchen
Sveta Kundish. Bildrechte: Manuel Mieth
Der Europäische Tag der jüdischen Kultur wird in rund 30 europäischen Ländern von jüdischen und nichtjüdischen Organisationen veranstaltet und dient dazu, das europäische Judentum, seine Geschichte, Traditionen und Bräuche in Vergangenheit und Gegenwart besser kennenzulernen. Nach dem Zerfall der Sowjetunion wanderten in den 90er Jahren Hunderttausende jüdischer Familien aus der früheren UdSSR nach Israel, nach Deutschland und nach Nordamerika aus. Die Familie der Sängerin Sveta Kundish war Teil dieser großen Auswanderungswelle. Sie verließ die Ukraine und ging 1995 nach Israel. Jahre später entdeckten Svetas Eltern eine Reihe von alten Tonbändern mit Aufnahmen, die Svetas Großvater in den 1970er und -80er Jahren gemacht hatte. Von diesen Aufnahmen inspiriert, erzählen Sveta Kundish und Akkordeonist Patrick Farrell die Geschichte einer ukrainisch-jüdischen Familie: von Sveta Kundishs Urgroßvater – einem Kantor in der Synagoge von Owrutsch – bis zu Svetas heutigem Leben in Deutschland als Musikerin, die nun selbst ein Kantorenstudium absolviert. Verwoben mit dieser Geschichte sind jiddische, hebräische, russische, ukrainische und deutsche Lieder, die das Duo live vorträgt oder die mit Hilfe der wiedergefundenen Tonbandaufnahmen aus der Vergangenheit geholt werden. Familienfotos aus den letzten hundert Jahren, auf eine Leinwand projiziert, vermitteln dem Publikum einen Einblick in das jüdische Leben in der Ukraine in den Jahren der Sowjetunion und in die Erfahrungen vieler Zuwanderer während der Emigration in den Jahren danach.
Info: www.jggelsenkirchen.de
Eintritt: 8,00 € - erm. 3,00 €