„Denn niemals gab es ein so herbes Los, als Juliens und ihres Romeos.“ Es geht nicht gut aus für das berühmteste Liebespaar der Weltliteratur – aber seine Leidenschaft und Treue bis in den Tod inspirierte zahllose Künstlerinnen und Künstler nach Shakespeare. In seinem ersten großen Orchesterwerk zeichnete Peter Tschaikowsky die Kernideen des Dramas nach: den Streit der verfeindeten Familien Montague und Capulet, die gut gemeinte, aber verhängnisvolle Hilfe Pater Lorenzos und die Amour fou der beiden renitenten Jugendlichen. Sergej Prokofjews rund 70 Jahre später entstandene Version ist wohl die ideale Ballettmusik schlechthin: mit kraftvoller, tänzerischer Vitalität, unvergesslichen Themen und lyrisch aufblühenden Melodien.
Nach Gottfried Kellers Novelle „Romeo und Julia auf dem Dorfe“ schrieb der britische Komponist Frederick Delius seine gleichnamige Oper, die 1907 in Berlin uraufgeführt wurde. Das Zwischenspiel „A Walk to the Paradise Garden“ zeigt die beiden Liebenden in einem kurzen idyllischen Moment. Ins New York der 1950er-Jahre versetzte Leonard Bernstein den Plot: Zwischen Bandenkrieg und Rassenkonflikt brechen sich die übermächtigen Emotionen von Tony und Maria Bahn. Ein Happy End gibt es wie im Original nicht – aber eine Partitur der Superlative. Bernsteins Rhythmus-Cocktail aus Jazz, Blues und Latin vermischt sich mit opernsattem Streichersound: „I just kissed a girl named Maria ...“!
Musikalische Leitung: Rasmus Baumann
Programm
Peter Iljitsch Tschaikowsky (1840–1893)
Romeo und Julia
Sergej Prokofjew (1891–1953)
Suite aus „Romeo und Julia“
Frederick Delius (1862–1934)
„The Walk to the Paradise Garden“ aus „A Village Romeo and Juliet“
Leonard Bernstein (1918–1990)
Sinfonische Tänze aus „West Side Story“