Theater/Ballett, 23. Februar 2018, 19:30 Uhr, Musiktheater im Revier (MiR) - Großes Haus
Bildrechte: Musiktheater im Revier
Die biblische Passionsgeschichte als opulentes Rock-Opernspektakel – was religiösen Fundamentalisten anfangs wie eine apokalyptische Schreckensvision erschienen sein dürfte, traf in den 70er Jahren den Nerv der amerikanischen Hippie-Bewegung. Weil sich die aufbegehrende Jugend nicht länger vom religiösen Establishment bevormunden lassen wollte, suchte sie nach neuen, zeitgemäßen Begegnungen mit der christlichen Botschaft: „Fühlen statt Glauben“ lautete die Devise vor allem der so genannten Jesus People, die auch den britischen Komponisten Andrew Lloyd Webber und seinen Librettisten Tim Rice 1971 zu ihrem Musical-Welterfolg „Jesus Christ Superstar“ inspirierte.
Bereits in ihrem erfolgreichen Erstlingswerk „Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat“ hatten Webber und Rice 1968 mit fröhlicher Anarchie und Musik ihrer Zeit eine biblische Geschichte einer satirischen Frischzellenkur unterzogen. Mit „Jesus Christ Superstar“ wagten sie sich einen Schritt weiter, wählten jedoch mit Rücksicht auf die Sensibilität des Themas einen behutsameren Erzählansatz.