Konzert, 11. Dezember 2017, 19:30 Uhr, Musiktheater im Revier (MiR)
Bildrechte: Chanyuan Zhao
Man meint, ein Künstler habe Staub von Jade über die feinen Blüten ausgestreut“ – so poetisch zieht Mahlers „Lied von der Erde“ dem Land der aufgehenden Sonne entgegen. Es überführt die Japonerie in einen überwältigenden, zeit- und raumlosen Abschied von der Liebe und dem Leben. Der Bariton Stefan Adam, Ensemblemitglied der Staatsoper Hannover, und der holländische Tenor Kor-Jan Dusseljee stellen sich den gestalterischen Herausforderungen von Mahlers sinfonischem Liederzyklus. Die „Exotik-Mode“ des Jugendstils zog in dieser Zeit flächendeckend in die Musik ein. Der Engländer Gustav Holst schrieb seine „Japanische Suite“ 1915 auf Bitten des Tänzers Michio Ito. Da Holst mit japanischer Musik wenig vertraut war, pfiff ihm Ito einfach einige Melodien aus seiner Heimat vor, die Holst britisch würzte.
Tan Dun, geboren in China, ist der erste asiatische Superstar unter den Komponisten – vor allem wegen seiner Hollywood-Filmmusiken wie „Tiger and Dragon“. „Jeder Takt von Tan Duns Musik ist ungestüm wie das Hervorschießen menschlichen Bluts, dennoch voller Anmut – die Stimme der Seele“, sagte sein Kollege Tōru Takemitsu. Tan Duns Konzert lässt die alte chinesische Wölbbrettzither Zheng auf ein „normales“ Sinfonieorchester treffen. Chanyuan Zhao hat die Zheng in ihrer chinesischen Heimat, aber auch Konzertharfe in Wuppertal studiert. Gemeinsam mit der Neuen Philharmonie Westfalen entfesselt sie faszinierende Klangwelten aus zwei Hemisphären.
Programm
Gustav Holst (1874–1934)
Japanische Suite op. 33
Tan Dun (*1957)
Konzert für Streichorchester und Zheng
Gustav Mahler (1860–1911)
Das Lied von der Erde