Seit den Befreiungskriegen zu Beginn des 19. Jahrhunderts beteiligten sich in Preußen-Deutschland Juden als Soldaten am Krieg. Sie eilten freiwillig zu den Fahnen in der Hoffnung, emanzipiert zu werden. Und damit begann eine 100-jährige deutsch-jüdische Militärgeschichte. Im August 1914 hoffte die große Mehrheit der deutschen Juden, durch die Betonung ihrer patriotischen Überzeugung die letzten Hindernisse auf dem Weg der Eingliederung in die Gesellschaft zu überwinden. Allein im Ersten Weltkrieg zogen etwa 100.000 deutsch-jüdische Soldaten – der größte Teil freiwillig – für das kaiserliche Deutschland ins Feld. Das Vaterland hat es ihnen wenig gedankt. Am Beispiel des Politikers und „Kriegsadministrators“ Walther Rathenau wird die Diskrepanz zwischen jüdischem Patriotismus und antisemitischer Zurückweisung auf tragische Weise deutlich.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gelsenkirchen e. V. statt.
Vortrag von PD Dr. L. Joseph Heid, Duisburg, mit anschließender Diskussion
Vor jeder Abendveranstaltung findet eine öffentliche Führung von 18 Uhr bis 19 Uhr durch die Dauerausstellung „Gelsenkirchen im Nationalsozialismus“ statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Dieser Termin ist kostenfrei.