Vortrag, 18. April 2016, 19:00 Uhr - 22:00 Uhr, Wissenschaftspark
Die Bundesrepublik Deutschland sieht sich derzeit mit einer massiven Welle fremdenfeindlicher und rechtsextremistischer Gewalttaten konfrontiert. Diese Entwicklung ist keineswegs beispiellos, erinnert sie doch an Ereignisse der frühen 1990er Jahre, die in den tödlichen Brandanschlägen von Mölln und Solingen gipfelten.
Damals wie heute werden Übergriffe auf Ausländer und Asylbewerber von hohen Zustimmungsraten zu rechtspopulistischen Parteien bzw. Bewegungen begleitet. So befindet sich die „Alternative für Deutschland“ (AfD) seit Monaten in einem Umfragehoch und konnte zuletzt bemerkenswerte Erfolge bei Landtagswahlen erzielen. Die Demonstrationen der selbsternannten „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida) in Dresden und verwandter Gruppierungen in anderen deutschen Städten mobilisieren „besorgte“ Bürgerinnen und Bürger gegen sogenannte „Volksverräter“ und gegen die befürchtete „Überfremdung“ Deutschlands.
Solche Parolen entfalten eine besondere Brisanz, da sich vor nicht allzu langer Zeit herausgestellt hat, dass in Deutschland eine rechtsextreme Terrorgruppe namens „Nationalsozialistischer Untergrund“ über ein Jahrzehnt lang unerkannt und unbehelligt morden konnte. Die politische und juristische Aufarbeitung dieser Anschlagsserie ist noch keineswegs abgeschlossen.
Diese aktuelle Situation nehmen das Institut für Stadtgeschichte und die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung zum Anlass, um im Rahmen einer vierteiligen Veranstaltungsreihe zum einen die historischen Bezüge, zum anderen die gegenwärtigen Dimensionen dieser Entwicklungen zu verdeutlichen und zu analysieren.
Die zweite Veranstaltung der Vortragsreihe beschäftigt sich mit dem Thema
Die AfD: Politischer Profiteur der Flüchtlingskrise
Die Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) entstand im Kontext der Euro-Krise. Im Laufe ihrer Entwicklung vollzog die Partei mehrere politische Metamorphosen und erhält aktuell ihre Zustimmung als rechte Anti-Einwanderungs-Partei. In dem Vortrag wird die Entwicklung dieser Partei beschrieben und deren inhaltliche Ausrichtung im Kontext der Rechtspopulismusforschung analysiert.
Der Referent, Herr Alexander Häusler, Düsseldorf, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Forschungsschwerpunktes Rechtsextremismus/Neonazismus (FORENA) der Hochschule Düsseldorf.
Dieser Termin ist kostenfrei.