14. Oktober 2008, 09:08 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Die Kulturhauptstadt Ruhrgebiet nimmt erste konkrete Formen an. Wie das Motto „Wandel durch Kultur - Kultur durch Wandel" im Revier weiter mit Leben gefüllt wird, hat nun die RUHR.2010 GmbH mit ihrem ersten Programmbuch vorgestellt. Schon jetzt wird deutlich: Gelsenkirchen ist mittendrin im Jahr 2010.
Denn wenn die Europäische Kulturhauptstadt eröffnet wird, dann wird Europa auch nach Gelsenkirchen schauen. Die große Auftaktveranstaltung wird am 9. Januar 2010 in der Veltins-Arena stattfinden. Auch ein zweites Großereignis ist dort bereits geplant: ein Chorsingen mit Tausenden von Sängerinnen und Sängern aus allen Teilen des Reviers und Europas am 5. Juni als Höhepunkt der ruhrgebietsweiten Chortage.
Auch die großen Kultureinrichtungen Gelsenkirchens werden 2010 eine wichtige Rolle spielen. Das Musiktheater im Revier beteiligt sich mit zwei sehr innovativen und beachtenswerten Projekten, die besonders die junge Generation als Zielgruppe haben. Das Schloß Horst wird seine neue Dauerausstellung eröffnen, das Kunstmuseum ist ebenso vertreten.
Besonders freut mich, dass Anregungen aus unserer Kunstszene aufgegriffen und zu ruhrgebietsweiten Veranstaltungsreihen weiterentwickelt worden sind. Dies gilt für die Idee des Consol Theaters für ein Jugendtheater-Netzwerk und für das Projekt „GrenzGebietRuhr" des Gelsenkirchener Kunstvereins. Fünf andere europaweit angelegte Projekte und Veranstaltungsreihen aus der freien Kunstszene haben bereits eine Förderzusage.
Gelsenkirchen liegt mitten im Ruhrgebiet. Also wird Gelsenkirchen auch teilhaben an den großen Programm- und Projektreihen, die entlang der Verkehrsadern erarbeitet worden sind: Die „Emscherpark-Autobahn A42", das „Still-Leben Ruhrschnellweg" oder der „Rhein-Herne-Kulturkanal". Dort wird besonders der Nordsternpark im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen.
Wir können uns auf einiges freuen in 2010. Dann wird erneut deutlich werden, dass Gelsenkirchen ein zentraler Teil der neuen Metropole Ruhr, der Kulturhauptstadt, sein wird. Denn was nun in Essen stattfand, war ja nur die erste Skizze der Leitlinien. Diese ist zwar beeindruckend genug. Doch ich weiß, dass im Hintergrund noch mit Hochdruck an weiteren Veranstaltungsreihen und Projekten gearbeitet wird. Allen, die daran beteiligt sind, danke ich schon jetzt sehr herzlich für ihr großes Engagement.
Trotz angespannter Haushaltslage ein außergewöhnlich klares Bekenntnis zur Kultur
Wir werden in Gelsenkirchen zum Kulturhauptstadtjahr auch als Stadt große Investitionen in die kulturelle Infrastruktur leisten. So wird die Vorburg Schloß Horst zu einer Stadtteilbibliothek umgebaut, das Archiv Gelsenkirchener Autoren und ein kleines Druckerei-Museum sowie das Bürgercenter Horst werden dort eine neue Heimat finden. Zusammen mit dem Land NRW wird Gelsenkirchen hier 5,8 Mio. € investieren. Und gut 8 Mio. € für die Erneuerung des Musiktheaters zahlt Gelsenkirchen ganz aus eigener Tasche. Hier hat der Rat der Stadt trotz angespannter Haushaltslage ein klares Zeichen gesetzt.
Auch nach 2010 wird die kulturelle Infrastruktur im Fokus bleiben: Sowohl der Neubau des Hans-Sachs-Hauses als auch die angestrebte Umwandlung der Schauburg in Buer in ein Kulturzentrum oder die städtebauliche Aufwertung der Fläche zwischen Musiktheater und Hans-Sachs-Haus stehen für diesen Prozess. Der Wandel durch Kultur wird weitergehen.
Denn die Kulturhauptstadt soll kein weiteres kurzfristiges Festival werden, sondern eine nachhaltige Transformation unserer Stadt und des Reviers unterstützen. Deswegen werden wir auch nie die Frage stellen, ob Kultur lohnt, ob Kultur sein muss. Kultur ist!
Ich freue mich auf spannende Jahre des kulturellen Umbruchs vor, während und nach 2010!
Ihr
Frank Baranowski