08. Dezember 2008, 10:53 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Was man nicht tut, passiert auch nicht. Zehntausende von Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt wissen um diese grundlegende Wahrheit. Sie warten nicht ab, bis etwas von allein passiert, sondern sorgen durch ihr vielfältiges Engagement dafür, dass Dinge in Bewegung kommen.
Bürgerschaftliches Engagement ist ganz wichtig für ein Gemeinwesen. Es füllt eine Stadt mit Leben, ermöglicht Begegnungen unter Menschen, schafft sozialen Zusammenhalt und nicht zuletzt Identifikation mit der Stadt. Wenn ich mich selbst einbringe, selbst mein unmittelbares Lebensumfeld mitgestalte und Verantwortung übernehme, dann begreife ich diese Stadt viel eher als meine eigene, weil ich dem Geschehen in ihr nicht ohnmächtig zuschaue, sondern tatkräftig daran mitwirke. So funktioniert Politik. Und so funktioniert auch Gesellschaft.
Deshalb kann man bürgerschaftliches Engagement gar nicht genug fördern. Vor wenigen Tagen wurde der bundesweite „Tag des Ehrenamtes" auch bei uns in Gelsenkirchen begangen. Im Rahmen eines kleinen Empfangs wurde in diesem Jahr zum zweiten Mal der Ehrenamtspreis der Sparkasse Gelsenkirchen an Menschen verliehen, die sich in ihrer Freizeit und unentgeltlich um Menschen verdient gemacht haben. Auch wenn es letztlich nur drei Preisträger geben konnte, so hat mich als Jurymitglied doch beeindruckt wie viel Herzblut, Selbstlosigkeit und Leidenschaft in allen eingereichten Vorschlägen zu erkennen war. Der Empfang für die Ehrenamtlichen sollte auch ein kleines Dankeschön sein an diejenigen, die mithelfen dafür zu sorgen, dass Gelsenkirchen lebens- und liebenswerte Heimat bleibt.
Um Menschen, die sich für Menschen engagieren wollen, zu unterstützen, hat die Stadt Gelsenkirchen gemeinsam mit Kirchen und Wohlfahrtsverbänden vor genau zwei Jahren die Ehrenamtsagentur Gelsenkirchen ins Leben gerufen. Zwei hauptamtliche Kräfte stehen seitdem zentral am Neumarkt 1 in der Gelsenkirchener City als Anlaufstelle bereit für Bürgerinnen und Bürger, die auf der Suche nach einem geeigneten ehrenamtlichen Betätigungsfeld sind. Rund 600 Interessierte hat die Agentur bislang beraten. Dabei haben wir die Erfahrung gemacht: Es gibt unglaublich viele Menschen, die sich persönlich für eine gute Sache einbringen wollen, aber nicht genau wissen, wie und wo. Diese Lücke füllt die Ehrenamtsagentur. Außerdem initiiert sie eigene Projekte, wie etwa die Vorlesewoche in den Offenen Ganztagsschulen, die auch einen Beitrag zur Sprachförderung leistet, oder Schulprojekte, mit denen Schüler in Bismarck und Schalke-Nord an ehrenamtliches Engagement in ihrem Stadtteil herangeführt werden. Sie sollen aus eigener Anschauung erfahren, dass es Spaß macht, Gutes zu tun, dass es befriedigend sein kann, Menschen zu helfen und dass es auch ein Beitrag zur Verwirklichung der eigenen Persönlichkeit sein kann.
Ich finde, Gelsenkirchen darf stolz sein auf seine aktive und engagierte Bürgerschaft. Eine Stadt, in der sich so viele Menschen für einander einbringen, ist eine lebendige, eine solidarische und soziale Stadt. Helfen Sie mit, dass es so bleibt!
Es grüßt Sie herzlich aus dem Rathaus
Ihr
Frank Baranowski