22. Juli 2025, 10:03 Uhr | Westfälische Hochschule
Er fokussiert den Faktor Mensch in der Informatik: Seit dem Sommersemester lehrt Prof. Dr. Markus Jelonek an der Westfälischen Hochschule. Bildrechte: WH/Britta Stock
Zum Sommersemester hat die Westfälische Hochschule Prof. Dr. Markus Jelonek als neuen Professor für das Fachgebiet „Mensch-Computer-Interaktion“ berufen. Mit seinem Fokus auf die menschenzentrierte und benutzerfreundliche Gestaltung technischer Systeme setzt die Hochschule auf eine zentrale Entwicklungsrichtung in der Informatik.
„Im Grunde bin ich ein Informatiker, der nicht den Computer, sondern den Menschen ins Zentrum stellt“, erklärt Prof. Jelonek, der seit diesem Sommersemester in Gelsenkirchen im Fachbereich „Informatik und Kommunikation“ lehrt. In seinem Fachgebiet „Mensch-Computer-Interaktion“ (MCI) geht es um die Frage, wie technische Systeme so gestaltet werden können, dass sie für den Menschen intuitiv und zugänglich sind. Damit gemeint ist die Optimierung der Benutzererfahrung beim alltäglichen Umgang mit Technologie – sei es am Bahnkartenautomaten, beim Navigieren durch Online-Shops oder beim Bedienen eines Touchscreens im Auto. Jede dieser Interaktionen erfordert, dass Technik nicht nur funktioniert, sondern auch leicht nutzbar und vor allem zielführend ist.
In seinen Lehrveranstaltungen wie z. B. „Usability und UX-Evaluationsmethoden“ oder „Interaktive kollaborative Arbeitsumgebungen“ verbindet Markus Jelonek theoretisches Wissen mit greifbaren Beispielen aus der Praxis. Die Studierenden lernen dabei, Informatik aus der Sicht der Endnutzenden zu betrachten und sich kritisch mit den Inhalten auseinanderzusetzen. Darüber hinaus erhalten sie Einblicke, wie sie Technologien so gestalten können, dass sie sowohl den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Menschen entsprechen, als auch mögliche Unternehmenskontexte berücksichtigen.
Neben der Lehre möchte der 38-Jährige an der Westfälischen Hochschule auch die Forschung auf seinem Gebiet voranbringen: „Generative Künstliche Intelligenz ist kein Hype mehr, sie ist jetzt einfach da. Diese Technologie verspricht weitreichende Auswirkungen auf unser tägliches Leben, insbesondere auch auf den Bildungs- und Forschungsbereich. Ich finde es sehr spannend, sich damit auseinanderzusetzen, wie solche Systeme im Sinne der Menschzentrierung ethisch richtig gestaltet werden können.“ Neben KI möchte der neuberufene Professor zukünftig virtuelle Welten als Lernumgebungen sowie „Human Augmentation“, die Erweiterung sensorischer und kognitiver Fähigkeiten durch Technologien wie Augmented Reality, als Forschungsschwerpunkte fokussieren.
Bei aller Technikbegeisterung ist der Halterner außerhalb der Hochschule aber auch gerne mal analog unterwegs: „Im Sinne der Work-Life-Balance ist es auch schön, Schallplatten zu hören oder sich beim Gärtnern die Hände schmutzig zu machen.“
Zur Person:
Prof. Dr. Markus Jelonek studierte Psychologie und Angewandte Informatik an der Ruhr-Universität Bochum. Nach dem Master in Angewandter Informatik promovierte er an der Universität Duisburg-Essen zum Thema „Designing Virtual Reality Laboratories for the Evaluation of Vibrotactile Warnings Disputation“. Vor seiner Berufung an die Westfälische Hochschule war er zuletzt als Senior User Experience Researcher in der Wirtschaft tätig.