23. Mai 2023, 15:05 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Antonius Peeters und Susanne Breckheimer von der Beratungsstelle Lebenslust; Susanne van Suntum, Mädchenzentrum Gelsenkirchen e.V.; Asmaa El Makhoukhi, Gleichstellungsstelle, bei der Präsentation der Buchauswahl beim Gelsenkirchener Bildungsgipfel diesen Jahres.. Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen
Oft sieht die Realität in Kinderbüchern so aus: Mutter, Vater, Sohn und Tochter leben in einem idyllischen Einfamilienhaus mit Garten vergnügt bis an ihr Lebensende. Kinderbücher prägen unsere Vorstellungen von Familie. Sie erzeugen bestimmte Familien- und Rollenbilder, die von klein auf erlernt und zum Maßstab für „Normalität“ werden. Wenn Kinderbücher also überwiegend von traditionellen Familien erzählen, werden die vielfältigen Familienkonstellationen ausgeschlossen, die in unserer Gesellschaft gelebt werden. Familien leben in kleinen Wohnungen, ziehen oft mit ihrer Familie um oder waren auf der Flucht und wohnen in einer Flüchtlingsunterkunft. Kinder leben mit alleinerziehenden Elternteilen, in Regenbogen-Familien, Patchwork-Familien, Pflegefamilien oder in Familien, in denen mehrere Sprachen gesprochen werden.
In ihren Erziehungseinrichtungen möchte die Stadt Gelsenkirchen diesen Stereotypen in Kinderbüchern entgegenwirken. Dazu arbeitet sie mit Antonius Peeters vom Projekt „Children's Library of Diversity“ zusammen. Er hat in seiner Sammlung rund 3.000 Kinderbücher mit verschiedenen Diversitätsmerkmalen. Zusammen mit Susanne van Suntum vom Mädchenzentrum e.V. aus Gelsenkirchen und einer Auswahl von Kinderbüchern hat er dazu bereits angehende Gelsenkirchener Erzieherinnen und Erzieher im Rahmen der Ausbildung am Berufskolleg an der Königstraße sensibilisiert und zum Einsatz verschiedener Bilderbüchern geschult.
Im Rahmen seiner Tätigkeit als LSBT*I*Q-Berater besucht er außerdem Gelsenkirchener Schulen, Kitas und andere Einrichtungen der frühen Bildung und berät ganz individuell dazu, welche Bücher für die jeweilige Einrichtung passend sind. Jüngst hat er seine Buchsammlung auch bei der 7. Gelsenkirchener Bildungskonferenz, bei dem 200 Vertreterinnen und Vertreter u.a. aus dem Bereich Schule, Kitas, Politik, Bezirksregierung, Jugendhilfe und Verwaltung zusammenkommen sind, vorgestellt.
Das hilft nicht nur dem pädagogischen Personal, sondern trägt auch dazu dabei, dass Vorurteile abgebaut werden oder gar nicht erst entstehen. Diverse Bilderbücher leisten hierbei ganz beiläufig einen wichtigen Beitrag dazu, dass „anders sein“ und „anders leben“ zur Normalität dazu gehören.
Für weitere Informationen oder Terminabsprachen erreichen sie Antonius Peeters telefonisch unter der Tel 02151 565 25 61 oder schreiben Sie eine Mail an: a.peeters@lebenslust-beratungsstelle.de