14. Mai 2014, 21:20 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Viele Journalisten haben gestaunt, Fußball-Fans ebenso: Dass bei einem Bundesliga-Verein so viele selbst ausgebildete Spieler auf dem Platz stehen wie bei S04 in dieser Rückrunde – mal sechs Spieler, mal sieben oder sogar acht – das kommt nur selten vor. Für mich ein schönes Signal: In Gelsenkirchen setzen eben alle auf die Jugend.
Natürlich hätte sich die Gelegenheit dazu nicht ohne ein gewisses Verletzungspech geboten, und natürlich gab es keine Garantie dafür, dass das wirklich funktioniert. Gerade darum hat es mich so gefreut, dass sich die jungen Schalker in den vergangenen Monaten so stark geschlagen haben – jene Spieler, von denen mehrere direkt aus Gelsenkirchen oder der Region kommen und bei uns das Kicken gelernt haben.
Der Lieblingsverein fast aller Gelsenkirchener setzt auf seine Nachwuchsarbeit, und das zahlt sich aus. Auch mit den selbst ausgebildeten Spielern wurde zum dritten Mal nacheinander die Champions League erreicht, so dass wir im nächsten Jahr wieder Gäste aus ganz Europa in Gelsenkirchen begrüßen dürfen. Dazu kommt weitere Bestätigung: Mehrere junge Schalker wurden in den erweiterten Kader für die WM in Brasilien berufen. Und mindestens genauso wichtig und eigentlich nur konsequent: Der Trainerpreis des DFB 2013 ging an Norbert Elgert von der Knappenschmiede.
In der Summe ist das eine bemerkenswerte Entwicklung, die Hoffnung macht. Denn so aufregend es ist, Stars wie Farfan und Huntelaar in der Arena zu sehen – fast noch schöner finde ich es, mitzuerleben, wenn junge Leute aus der eigenen Stadt, möglicherweise sogar aus der eigenen Nachbarschaft etwas erreichen.
Mir gefällt die Strategie, eigene Talente bestmöglich auszubilden und ihnen Chancen zu geben. Das ist gut für den Verein, und es ist gut für die Stadt. Nicht zuletzt entspricht es der Haltung und dem Anliegen der Stadt: Denn auch wir arbeiten seit langem sehr intensiv daran, jungen Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchenern eine richtig gute Bildung mit auf den Weg zu geben, damit sie alle Chancen haben, aus ihrem Leben etwas zu machen. Jedes Gelsenkirchener Kind, jeder Junge und jedes Mädchen soll die Chance auf eine echte Erfolgsbiografie haben. Das muss nicht unbedingt auf dem grünen Rasen und auf der großen Bühne sein, es gibt noch viele andere Wege – aber gut, wenn es so kommt, dann habe ich auch nichts dagegen…
Glück auf!
Ihr
Frank Baranowski