11. Februar 2020, 15:12 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Als der Journalist und Autor Stefan Sprang 1992 in eine neue Wohnung in Berlin zieht, findet er dort die Doppel-LP „Joseph Schmidt – Ein Lied ging um die Welt – Das JOSEPH SCHMIDT-Album“. Die Platten faszinieren ihn so, dass daraus eine intensive Beschäftigung mit dem jüdischen Tenor Joseph Schmidt (1902-1942) erwächst, dessen Leben selbst wie eine große tragische Oper war. Entstanden ist schließlich das Buch „Ein Lied in allen Dingen – Joseph Schmidt“, das Stefan Sprang am Mittwoch, 19. Februar 2020, um 18 Uhr in einer Lesung mit Musik in der Neuen Synagoge Gelsenkirchen, Georgstraße 2, 45879 Gelsenkirchen, vorstellt.
Joseph Schmidt wird Ende der 1920er-Jahre zum Radiostar und Liebling des Publikums nicht nur in Deutschland. Ob als Opernsänger, Schlagergott oder Filmheld, er hat weltweit Erfolg – und er kommt an bei den Frauen, obwohl er gerade einmal 1,54 Meter groß ist. Immer wieder hat „der deutsche Caruso“ Liebschaften und Affären. Als die Nazis die Macht übernehmen, unterschätzt Schmidt die Gefahr für sein Leben. Statt sich rechtzeitig in die USA abzusetzen, beginnt er eine Flucht durch Europa, die in der Schweiz tragisch endet.
In atmosphärisch dichten Szenen und mit einem musikalisch-poetischen Sound erzählt dieser Roman von einem unglaublichen Schicksal. In einer spannenden Mischung aus Fakten und Fiktion spannt der Autor dabei einen dramatischen Bogen vom lebensprallen Berlin Ende der 1920er bis zum Leid der Flüchtlinge. Mit diesem Thema ist „Ein Lied in allen Dingen" hochaktuell, zugleich ist der Roman aber auch eine zeitlose Hommage an den Zauber der menschlichen Stimme, den Schmidt mit seinem engelgleichen Tenor so sehr entfaltet hat.
Die Lesung ist eine Kooperation der VHS Gelsenkirchen mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen, der Eintritt kostet 5 Euro (keine Ermäßigung), vorherige Anmeldungen sind möglich.