11. September 2017, 14:21 Uhr | Sparkasse Gelsenkirchen
Diese Meldung ist vom 11. September 2017, 14:21 Uhr. Gegebenenfalls sind einzelne Inhalte oder der gesamte Artikel nicht mehr aktuell. Für aktuelle Meldungen der Stadt Gelsenkirchen klicken Sie bitte auf https://www.gelsenkirchen.de/aktuelles
Bernhard Lukas, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Gelsenkirchen, Generalintendant Michael Schulz sowie Jury-Vertreter Klaus Hermandung gratulierten den Preisträgern: Gabriele Rech, Bele Kumberger und Ibrahim Yesilay.. Bildrechte: Sparkasse Gelsenkirchen
Bereits zum zwanzigsten Mal stiftete die Sparkasse Gelsenkirchen den in diesem Jahr mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Gelsenkirchener Theaterpreis für herausragende Leistungen am Musiktheater im Revier (MiR). Den Hauptpreis erhielt die Regisseurin Gabriele Rech, Förderpreise gingen an die Sopranistin Bele Kumberger und den Tenor Ibrahim Yesilay.
„Außergewöhnliche Leistungen sind nur möglich, wenn das Umfeld stimmt und alle Voraussetzungen gegeben sind. Daher ist der Gelsenkirchener Theaterpreis auch als Dankeschön zu verstehen an all die Menschen, die vor und hinter den Kulissen des MiR dazu beitragen, dem Publikum Abend für Abend einen unvergesslichen Kunstgenuss zu bereiten“, sagte Bernhard Lukas, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Gelsenkirchen, im Rückblick auf eine erfolgreiche Spielzeit. „Mutig hat das MiR Neues gewagt und Bekanntes kreativ inszeniert. Das kam beim Publikum an, aber auch bei den Kritikern“, fügte er hinzu.
Keine leichte Aufgabe also für die Jury, bei so viel Qualität eine Auswahl zu treffen. Dennoch kamen die Jurymitglieder zu einem einstimmigen Ergebnis: Die Hauptpreisträgerin Gabriele Rech servierte mit der erst wenige Male gespielten Oper „Die Passagierin“ großes Theater rund um ein schwieriges Thema: den Holocaust. Die Regisseurin verzichtete bei ihrer Inszenierung weitgehend auf eine plakative, schockierende Darstellung der KZ-Schrecken und erzählte dem Publikum durch eine ausgefeilte Personenregie mit eher kleinen Gesten von den Gefühlen, Ängsten und Träumen der Protagonistin. „Die Problematik von Erinnern oder Vergessen, von Verantwortung und Schuld wird dem Zuschauer und Zuhörer eindringlicher nahe gebracht als in einer noch so realistischen historischen Dokumentation“, konstatierte die Jury.
Mit einem Förderpreis zeichnete die Jury die junge Sopranistin Bele Kumberger aus. „Wenn wir die Augen schließen und uns eine Adele in der „Fledermaus“ oder eine Valencienne in der „Lustigen Witwe“ vorstellen, haben diesen Rollen in Gelsenkirchen inzwischen mit Sicherheit das Gesicht von Bele Kumberger“, heißt es in der Jury-Begründung. Mit ihrer strahlend hellen und jugendlichen Sopranstimme hat sie diesen Rollen einen kongenialen Ausdruck verliehen.
Ebenfalls einen Förderpreis erhielt der junge Tenor Ibrahim Yesilay. „Er kam, sang und siegte“, so könnte man seinen Einstieg als Ensemblemitglied in der Spielzeit 2016/17 auf den Punkt bringen. Seine Rollengestaltung in der Britten-Oper „The Turning of the Screw“ und in der Nino-Rota-Komödie „Der Florentiner Hut“ begeisterten spontan seine Zuhörer. Insbesondere aber in der Rolle des Don Ottavio in Mozarts „Don Giovanni“ überzeugte Ibrahim Yesilay als großes Talent im lyrischen Tenorfach.