09. Mai 2017, 12:05 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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StadtLesen aus der Vogelperspektive. Bildrechte: © Innovationswerkstatt
Sitzsäcke, Hängematten, Hocker und Stühle - vom 18. bis 21. Mai verwandelt sich der Heinrich-König-Platz in ein riesiges Lesewohnzimmer. Mehr als 3.000 Bücher bringt das Leseförderprojekt StadtLesen zur gleichnamigen Aktion nach Gelsenkirchen. StadtLesen lädt die Besucher zum Lesen und Lauschen, Vertiefen und Verweilen, Reden und Relaxen ein - mit gemütlichen Lesemöbeln, einem Readers Corner für Lesungen, Kommunikationswürfeln und Büchern. Für umsonst und draußen. Gelsenkirchen ist eine von 25 StadtLesen-Städten 2017.
Am Donnerstag, 18. Mai, 9 Uhr, öffnet sich das große Lesewohnzimmer. Für Oberbürgermeister Frank Baranowski passt StadtLesen optimal zu seinen Bemühungen: „Wir wollen das Kulturgut Lesen in unserer vielfältigen Stadt weiter fördern.“ In Gelsenkirchen, so Baranowski, integriere sich das Lesen bereits gut in den Alltag: „Gelsenkirchen liest immerzu: zu Hause, auf dem Sofa oder unterwegs in der Straßenbahn, in der Schule oder in einer der Bibliotheken.“
Um 19 Uhr liest Schauspieler Peter Lohmeyer am Donnerstag, 18. Mai, in der Autobiografie Friedrich Christian Delius‘ über den Sonntag, als Deutschland 1954 den Fußballweltmeistertitel feierte. Er gibt Passagen zum Besten aus: „Am Sonntag an dem ich Weltmeister wurde.“ Dann heißt es schmökern – bis es dunkel wird.
Am Freitag ab 9 Uhr stehen die Bücher in den Büchertürmen im Mittelpunkt. Die einen lesen darin, vertiefen sich. Andere lesen daraus vor, zitieren wertvolle Passagen. Bürger mit Migrationshintergrund tragen selbst verfasste Texte in der Muttersprache vor – Vorhang auf für die Bühne der Völkerverständigung am Integrationslesetag.
Samstags laden die Bücher erneut ein zum grenzenlosen Buchgenuss: Schmökern, Literatur besprechen, Werke und Literaten empfehlen – ab neun Uhr morgens.
Familien freuen sich am Sonntag über Kinder- und Jugendliteratur. Werke für kleine und größere Lesefreunde sind eine fremde Welt in Kinders Köpfen. Schulkinder tauchen alleine ab, Kleine mit ihren Eltern. Sie lauschen den vorgelesenen Geschichten. Den ganzen Tag haben Familien Zeit zum Schmökern. Auch Einzelne sind willkommen im großen Lesewohnzimmer am Familientag.
StadtLesen ist schlicht konzipiert: Hingehen und Abtauchen. Wer das Abenteuer sucht, der fühlt sich mit dem passenden Fantasy-Roman hinein. Den Mord können Hobby-Agenten direkt am Tatort im Kopf aufdecken. Es braucht nur einen guten Krimi auf dem Schoss. In den Büchertürmen wird Jedermann fündig: Leichte Lektüren mischen sich unter schwere Kost und klassische Bestseller. Initiator Sebastian Mettler wählt aus seiner Sammlung von 12.514 Büchern aus mehr als 120 Verlagen für die StadtLesen-Tour 2017 circa 3 000 aktuelle Werke aus. „Damit erliest sich jedermann seine eigene Welt“, verspricht er. Das Projekt fördert die gesunde Langeweile, weckt Phantasie, entfacht die oft vergessene Leidenschaft zum gedruckten Buch aufs Neue und bildet die Bevölkerung.