29. August 2016, 15:27 Uhr | Knappschaft Kliniken Gelsenkirchen-Buer GmbH
Markus Utech. Bildrechte: Bergmannsheil Buer
Dr. Markus Utech heißt der neue Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Bergmannsheil Buer. Bauchspiegelungen - Mediziner nennen es Laparoskopie - gehören zu seinem Spezialgebiet. Dr. Utech setzt bei diesen minimal-invasiven Eingriffen eine innovative Technologie ein – das Fluoreszenzverfahren: „Wir machen während der Operation sichtbar, was man nicht sieht. Dafür spritzen wir vorab eine Farblösung in den Blutkreislauf des Patienten. Als Lichtquelle kommt nicht weißes, sondern blaues Licht zum Einsatz. Und schon erscheinen die anatomischen Strukturen in kräftigen Farben. So kann der Operateur zum Beispiel nach der Entfernung eines Darmtumors auf dem Monitor sehen, ob die Durchblutung an der Nahtstelle funktioniert und die Naht dicht ist. Auch die Darstellung des Lymphsystems ist so möglich. Das gilt auch für Metastasen.“ Für den Einsatz des Fluoreszenzverfahrens hat das Bergmannsheil Buer 120 000 Euro investiert. Geschäftsführer Werner Neugebauer: „Die Operationsergebnisse sind sehr überzeugend. Für den Patienten bietet das Verfahren mehr Sicherheit.“
Die Krebserkrankungen des Magen-Darm-Traktes sind ein weiterer Schwerpunkt des neuen Chefarztes, der auch als Privat-Dozent den medizinischen Nachwuchs an der Westfälischen Wilhelmsuniversität Münster ausbildet. „Als Tumorzentrum Darmkrebs genießt das Bergmannsheil Buer bereits einen guten Ruf. Hier werde ich meine Expertise einbringen", sagt Dr. Utech und schätzt schon jetzt, nach wenigen Wochen die gute Zusammenarbeit und hohe Kompetenz seiner Kollegen in der Gastroenterologie, der Radiologie und Anästhesie, „Nur in einem guten Team kann der Chirurg erfolgreich sein.“ In einem bundesweiten Netzwerk für Leisten-, Nabel- und Narbenbruch-Chirurgie (Hernienchirurgie) nimmt die Klinik nun an einer langjährigen Studie zur Qualitätssicherung teil.
Bei den Schilddrüsen-Operationen hat sich Viszeralchirurg Dr. Utech auf eine für den Patienten weniger belastende Entfernung des erkrankten Gewebes spezialisiert: „Die Schonung des Stimmbandnervs ist das A und O, um chronische Heiserkeit nach der Operation zu vermeiden.“ Das seit vielen Jahren erfolgreich etablierte Wundtherapiezentrum am Bergmannsheil Buer wird Dr. Utech weiterführen. Hier werden Patienten mit chronischen, schlecht heilenden Wunden behandelt. Das können offene Beine, Druckgeschwüre oder der diabetischer Fuß sein. „Wir setzen auf individuelle Behandlungsstrategien und innovative Verbandmaterialien“, sagt Dr. Utech.
Der 44-jährige Privat-Dozent der Westfälischen Wilhelmsuniversität Münster war seit 2010 Oberarzt und seit 2012 leitender Oberarzt im Klinikum Vest in Recklinghausen. Seine akademische Ausbildung absolvierte Dr. Utech in Münster und schloss bereits als Arzt im Praktikum seine Dissertation mit summa cum laude ab. Immer wieder zog es den Stipendiaten in die USA, wo er sich in Kliniken in Fort Lauderdale, San Francisco und Chicago weiterbildete. „Ich lebte nach meiner Approbation zwei Jahre in Atlanta und forschte an der EMORY-Universität. „Das offene, kreative und zugleich zielstrebige Miteinander der Amerikaner hat mich geprägt“, so der Chefarzt. Nach der Habilitation im Fach Chirurgie (2011) hielt er seine Antrittsvorlesung mit dem Titel ‚Der Darm: Herr der Ringe‘ - „Ich bin ein Fan von Tolkien mit seinen Hobbits und Darmzellen sehen unter dem Mikroskop wie Ringe aus." Im Jahr 2012 gehörte Dr. Utech zu den Nachwuchswissenschaftlern, die von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie mit der Ehrung „Die Besten für die Allgemein- und Viszeralchirurgie" ausgezeichnet wurden. Mit seiner Frau und den beiden Kindern lebt Dr. Utech in Oer-Erkenschwick und genießt dort am Rand des nördlichen Ruhrgebiets die Nähe zur Natur. Mit Joggingrunden im Wald hält er sich fit: „Zur Ruhe komme ich aber, wenn ich meine Familie um mich habe. Sie ist meine Kraftquelle.“